Das lange Warten auf die Abholung
Mieter ärgern sich über Probleme mit der Container-Leerung

Rosemarie Heyer und Johanna Tripp an einem der Altglascontainer. Diese sind inzwischen sogar geleert worden. | Foto: Bernd Wähner
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In den zurückliegenden Monaten nahm nicht nur die Müllflut in Grünanlagen zu, sondern auch an Müllstandsplätzen in Großsiedlungen.

Ein Beispiel ist der Müllstandsplatz im Bereich Mellenseestraße 5. Dort liefen mehrere Wochen lang die beiden Glascontainer über, berichtet Rosemarie Heyer. Sie ist Mieterin der Wohnungsgenossenschaft Lichtenberg e.G. Mieter stellten dann ihr Altglas vor den Containern ab. Nachbarin Johanna Tripp fand das ebenfalls nicht in Ordnung. Sie schnappte sich einen Rolli, füllte Flaschen und Gläser hinein und brachte sie ein paar Straßen weiter in einen Container. Rosemarie Heyer setzte sich mit dem Vorstand der Genossenschaft in Verbindung.

Sie erfuhr von Vorständin Monika Thiele, dass 2014 in Lichtenberg die Umstellung der Altglasentsorgung vom Hol- zum Bringesystem als Pilotprojekt gestartet wurde. Die Altglascontainer auf Müllstandsplätzen wurden eingezogen. Stattdessen ließ die zuständige Senatsverwaltung auf öffentlichem Straßenland Iglus aufgestellt.

Dieses Pilotprojekt scheiterte. Deshalb wurden im September 2019 entschieden, wieder auf das Holsystem umzustellen. Allerdings sind statt wie vor 2014 an 40 Standorten, nur noch an acht Standorten der WGLi in Friedrichsfelde Container aufgestellt worden. Diese sollten alle vier Wochen im Auftrage der BSR-Tochter Berlin Recycling geleert werden. In der Praxis funktionierte das allerdings häufig nicht.

Die Mieter haben inzwischen einiges versucht, um eine regelmäßige Entleerung zu erwirken. Die WGLi kann ihnen aber leider nicht weiterhelfen, weil sie keine Vertragsbeziehung mit der Berlin Recycling GmbH hat. Und nach einer Beschwerde beim Senat teilte man Rosemarie Heyer mit, dass es im Bezirk ja auch noch Altglas-Iglus auf öffentlichem Straßenland gebe. Für Mieter im Seniorenalter, teils mit körperlichem Handicap, ist das allerdings keine Alternative, weil die Wege zu weit sind.

Auf Anfrage der Berliner Woche teilt BSR-Pressesprecherin Sabine Thümler mit: „Seit dem 1. Januar 2020 ist unser Tochterunternehmen Berlin Recycling GmbH (BR) für das Beschwerdemanagement in diesem Gebiet zuständig. Die Leerung selbst wird allerdings durch ein anderes Entsorgungsunternehmen durchgeführt, welches die entsprechende Ausschreibung der Dualen Systeme im Jahr 2019 gewonnen hat.“ Leider habe die BR aber keinen Einfluss auf die Leerungen und den Turnus der Leerung. „Die Berlin Recycling nimmt eingehende Reklamationen auf und leitet diese direkt die beauftragte Firma weiter. Die Kolleginnen und Kollegen der BR haben hier nochmal nachdrücklich Kontakt aufgenommen, um eine Besserung herbeizuführen.“

Das ist inzwischen offenbar passiert. Denn kurz nach der Anfrage der Berliner Woche waren die Altglascontainer entleert. Sabine Thümler rät außerdem: „Sollte es weiter zu Problemen kommen, ist die BR weiterhin der Ansprechpartnerin. Mieter müssten bitte eine E-Mail an info@berlin-recycling.de schreiben oder sich unter ¿609 72 00 an die BR wenden. Die Reklamation wird dann direkt an die beauftragte Firma weitergeleitet.“

Nachdem das Problem nun offenbar gelöst ist, machen Rosemarie Heyer die gelben Container Sorgen. Denn diese waren in den vergangenen Tagen völlig überfüllt und wurden nicht durch Alba abgeholt. Dass ist allerdings ein hausgemachtes Problem, wie die Mieterin in Erfahrung brachte. Was in die gelben Container gehört, ist nämlich klar definiert und findet sich zum Beispiel unter https://bwurl.de/16un.

Wenn aber Mieter schwarze undurchsichtige Müllsäcke, Elektrogeräte, Keramikartikel oder ausrangierte Metallmülleimer entsorgen, werden die Tonnen von Alba nicht abgeholt. Dann muss durch die Vermieterin eine kostenpflichtige Sonderabholung beauftragt werden.

Rosemarie Heyer und Johanna Tripp an einem der Altglascontainer. Diese sind inzwischen sogar geleert worden. | Foto: Bernd Wähner
In diesem gelben Verpackungsmüllcontainer befinden sich Dinge, die einfach nicht hineingehören. Deshalb wurde er nicht entleert, berichten Rosemarie Heyer und Johanna Tripp. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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