Ehemann tötete seine Frau und seine zwei Söhne
Die Feuerwehrleute fanden in der Wohnung des Mehrfamilienhauses die Leichen der beiden Söhne Julian (6) und Florian (3), ihrer Mutter Kathrin (28) sowie des Familienvaters Kristian. Nach Ermittlungen der Polizei hat der 69-Jährige zunächst seine Frau und die Söhne in ihren Betten erstickt, sich anschließend auf einen Sessel gesetzt, sich eine Tüte über den Kopf gezogen und Suizid begangen.Ein weiteres Kind der Familie, die einjährige Leonie, war nicht in der Wohnung. Sie hatte der 69-Jährige vor seinem Selbstmord am Abend des 19. August in die Babyklappe des evangelischen Waldkrankenhauses in der Stadtrandstraße 555 gelegt. Um das Kind kümmert sich jetzt das Spandauer Jugendamt. Ob es von den Eltern der Mutter oder von einer Pflegefamilie betreut wird, ist noch nicht entschieden.
Als mögliches Motiv für den erweiterten Suizid nennt die Polizei finanzielle Probleme. Architekt Kristian B. war in Rente gegangen und arbeitete seitdem als Wirtschaftsberater. In Abschiedsbriefen, die der Vater hinterließ, nennt er Finanzprobleme als Tatmotiv. Darin äußert er auch, dass er den beiden Söhnen das Weiterleben ohne ihre Mutter nicht habe zumuten wollen. Die Einjährige habe er verschont, weil er für sie eine unbelastete Zukunft in einer neuen Familie für möglich halte.
In der Gatower Grundschule am Windmühlenberg nahmen Lehrer, Eltern und Mitschüler am Vormittag des 24. August Abschied von Julian. Der Sechsjährige war erst am 11. August dort eingeschult worden. Seine Eltern und Geschwister hatten noch mit ihm eine Einschulungsparty im Garten des Wohnhauses an der Havel gefeiert. "Wir haben jetzt in der Schule einen Platz der Stille eingerichtet, in dem seine Mitschüler sich an Julian erinnern können", sagt Grundschulleiterin Maria Baring.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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