Spandau holt Feier nach
Erna-Koschwitz-Weg wird doch noch offiziell eingeweiht

In Kürze sollen Hinweise am durchgestrichenen und am neuen Straßennamen angebracht werden, bevor im Frühjahr 2023 der Name Elkartweg abmontiert werden darf. | Foto:  Thomas Frey
  • In Kürze sollen Hinweise am durchgestrichenen und am neuen Straßennamen angebracht werden, bevor im Frühjahr 2023 der Name Elkartweg abmontiert werden darf.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Der neue Erna-Koschwitz-Weg soll doch noch öffentlich eingeweiht werden. Dies teilte Sport- und Kulturstadtrat Frank Bewig (CDU) mit. Die reine Umbenennung des vormaligen Elkartwegs habe am 25. Oktober statgefunden.

Bewig sei es vor allem darum gegangen, das Entfernen eines am Holocaust beteiligten Nationalsozialisten, also Karl Elkart, aus dem öffentlichen Straßenland „zügig zu vollenden“. Das sei „das erklärte Ziel des Sportamtes und von mir selbst“ gewesen, erklärte er.

Laut den Vorschriften des Berliner Straßengesetzes müsse die bisherige Benennung zwar in Rot durchgestrichen, aber noch deutlich lesbar sechs Monate unter den Schildern mit der neuen Bezeichnung stehen. Erst dann werde der Name Elkart endgültig verschwunden sein.

In der Zwischenzeit werde in Ergänzung zu den Straßenschildern auch ein Erläuterungsschild mit weiteren Informationen zur neuen Namensgeberin im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung angebracht. „Dazu werden sowohl die Anliegerinnen und Anlieger als auch Herr Prof. Erich Wettwer, von dem der Namensvorschlag stammt, eingeladen.“ Ein Termin dafür gebe es noch nicht.

Der Weg war 1960 nach Karl Elkart (1180-1959) benannt worden, der zwischen 1918 und 1920 Spandauer Stadtbaurat gewesen war. Während der Nazizeit war Elkart als Stadtbaurat in Hannover für die Zwangsumsiedlung von Juden und den Einsatz von KZ-Häftlingen verantwortlich. Seit mehr als zehn Jahren gab es deshalb Bemühungen, seinen Namen aus dem öffentlichen Raum zu entfernen.

Erna Koschwitz (1897-1965) arbeitete als Jugend- und Sozialfürsorgerin im Bezirksamt Charlottenburg. Sie besaß eine Laube unweit des späteren Elkartwegs, die nach dem zweiten Weltkrieg zu ihrem Dauerwohnsitz wurde. Nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin Annemarie Zech 1989 erbte die Familie von Erich Wettwer das Grundstück. Er machte sich 2015 für die Erinnerung an Erna Koschwitz stark.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 761× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 923× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.