Erna-Koschwitz-Weg wird doch noch offiziell eingeweiht
Der neue Erna-Koschwitz-Weg soll doch noch öffentlich eingeweiht werden. Dies teilte Sport- und Kulturstadtrat Frank Bewig (CDU) mit. Die reine Umbenennung des vormaligen Elkartwegs habe am 25. Oktober statgefunden.
Bewig sei es vor allem darum gegangen, das Entfernen eines am Holocaust beteiligten Nationalsozialisten, also Karl Elkart, aus dem öffentlichen Straßenland „zügig zu vollenden“. Das sei „das erklärte Ziel des Sportamtes und von mir selbst“ gewesen, erklärte er.
Laut den Vorschriften des Berliner Straßengesetzes müsse die bisherige Benennung zwar in Rot durchgestrichen, aber noch deutlich lesbar sechs Monate unter den Schildern mit der neuen Bezeichnung stehen. Erst dann werde der Name Elkart endgültig verschwunden sein.
In der Zwischenzeit werde in Ergänzung zu den Straßenschildern auch ein Erläuterungsschild mit weiteren Informationen zur neuen Namensgeberin im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung angebracht. „Dazu werden sowohl die Anliegerinnen und Anlieger als auch Herr Prof. Erich Wettwer, von dem der Namensvorschlag stammt, eingeladen.“ Ein Termin dafür gebe es noch nicht.
Der Weg war 1960 nach Karl Elkart (1180-1959) benannt worden, der zwischen 1918 und 1920 Spandauer Stadtbaurat gewesen war. Während der Nazizeit war Elkart als Stadtbaurat in Hannover für die Zwangsumsiedlung von Juden und den Einsatz von KZ-Häftlingen verantwortlich. Seit mehr als zehn Jahren gab es deshalb Bemühungen, seinen Namen aus dem öffentlichen Raum zu entfernen.
Erna Koschwitz (1897-1965) arbeitete als Jugend- und Sozialfürsorgerin im Bezirksamt Charlottenburg. Sie besaß eine Laube unweit des späteren Elkartwegs, die nach dem zweiten Weltkrieg zu ihrem Dauerwohnsitz wurde. Nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin Annemarie Zech 1989 erbte die Familie von Erich Wettwer das Grundstück. Er machte sich 2015 für die Erinnerung an Erna Koschwitz stark.
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