"Lückekinder": Freizeitangebote sollen gestrichen werden
Die Nachricht vom drohenden Aus der Projekte erreichte den Gemeinwesenverein als Träger dieser Freizeitangebote kurz vor den Herbstferien. Per E-Mail wurde er vom Jugendamt darüber informiert, dass die sogenannten "Lückekinder-Projekte" zum Schuljahr 2013/2014 eingestellt werden sollen. Der Grund: Ab diesem Zeitpunkt stünden die Schulhorte Berlin auch für 5. und 6. Klassen offen, sodass alle Kinder einen Hort besuchen könnten. Für Elke Schönrock, Geschäftsführerin des Gemeinwesenvereins, kam die Ankündigung völlig überraschend. "Uns gegenüber hat niemand erwähnt, dass es diese Pläne gibt", sagt sie. Die offenen Nachmittagsangebote des Vereins und der Paul-Gerhard-Gemeinde nutzen 80 Grundschulkinder regelmäßig. "Es wird auch künftig viele Kinder geben, die keinen Anspruch auf einen Hortplatz haben oder die aus Kapazitätsgründen nicht aufgenommen werden können", sagt Elke Schönrock. Andere Eltern könnten sich aus finanziellen Gründen keinen Hortplatz leisten. Die nachmittäglichen Musik-, Tanz- und Sportangebote des Vereins seien darum für viele Eltern eine willkommene Alternative. Sie zu streichen, hält die Geschäftsführerin für folgenschwer. Der gemeinnützige Verein hat den Jugendhilfeausschuss deshalb schriftlich aufgefordert, die Arbeit fortsetzen zu können, damit die Kinder des Lückeprojektes auch nach dem 1. Juli 2013 einen Ort habe, an dem sie ihre Freizeit sinnvoll verbringen können.
Über die Liste der freien Träger, die im kommenden Jahr vom Bezirksamt gefördert werden, entscheidet der Jugendhilfeausschuss auf seiner Sitzung am 16. Oktober. Der Gemeinwesenverein Haselhorst hat für seine Projekte 87 000 Euro beantragt. Als Stadtteilzentrum erhält er auch Fördermittel von der Senatsverwaltung für Soziales.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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