Für den VfB Hermsdorf startete das Abenteuer Landesliga

Beim VfB Hermsdorf (rot) hofft man, möglichst bald wieder in Berlins höchster Spielklasse zu stehen. | Foto: Michael Nittel
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Hermsdorf. Geht es Ihnen auch so: Man schaut sich die Ergebnisse eines Berlin-Liga-Spieltags an und fragt sich: Wie hat eigentlich Hermsdorf gespielt? Und dann fällt es einem wieder ein: Ach ja! Nach 18 Jahren ist der VfB im Sommer in die Landesliga abgestiegen.

72 Vereine haben seit ihrer Gründung im Jahr 1992 in der Berlin-Liga, ehemals Fußball-Verbandsliga gekickt. Und in der sogenannten Ewigen Tabelle steht der VfB mit 249 Siegen aus 630 Partien noch immer auf Platz eins. Doch jetzt ist es an der Zeit, die Nostalgie zur Seite zu schieben und sich mit den Fakten auseinanderzusetzen: Wohin wird die Reise gehen? Holger Seidel, Vorsitzender des Ligakonkurrenten Wittenauer SC, glaubt, dass der VfB um den Wiederaufstieg mitspielen könnte. Aus dem Lager der Hermsdorfer hört man eher bescheidenere Töne: sich erst einmal an die neue Liga gewöhnen, sich konsolidieren. Schließlich gab es schon manch anderen Traditionsklub, der nach einem Abstieg und einem personellen Umbruch durchgereicht worden ist. Die Hermsdorfer müssen sich dabei nur in der Nachbarschaft umschauen: Der BFC Alemannia galt 16 Jahre lang als Inventar von Berlins höchster Spielklasse, liegt in der „Ewigen Tabelle“ noch immer auf Platz acht, kickt mittlerweile aber nur noch in der Kreisliga A.

Mit Detlef Fitzek haben die Hermsdorfer einen erfahrenen Trainer verpflichtet, der mit einem neu formierten Kader nun das Abenteuer Landesliga angegangen ist: Mit Fabricio Hennings, der zu den Füchsen gewechselt ist, Stephan Gerth, der seine Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat, Frank Tchokoalieu Leimassi, der sich dem BSV Hürtürkel angeschlossen hat, und Kevin Bornfleth hat der VfB erneut wichtige Spieler verloren. Doch gejammert wird nicht. Zum Saisonauftakt gegen den BSC Rehberge, den der VfB am 21. August mit 3:1 gewinnen konnte, standen mit Kapitän Danny Teichfischer und Martin Haustein zwei sehr erfahrene Kicker auf dem Platz, die schon lange das Trikot des VfB tragen und die das Team führen sollen und werden. Und um sie herum gruppieren sich mit Timo Kleineidam, Jens Niebuhr, Fatih Alkilic, Dominic Winkens und Charles Duncan, dem zweifachen Torschützen gegen Rehberge, eine Handvoll Spieler, die allesamt schon in der Berlin-Liga gekickt und mindestens das Zeug dazu haben, dort irgendwann auch wieder zu spielen. Hinzu kommen ein paar talentierte Spieler, die aus der eigene Jugend des VfB kommen und die Coach Fitzek langsam an den Kader und die Landesliga heranführen wird.

Und so darf man gespannt sein, wohin die Reise des VfB Hermsdorf gehen wird. Fakt ist: Wenn man an der Seebadstraße die Ruhe behält, der Mannschaft um den neuen Trainer Zeit gibt, sich einzuspielen und zu entwickeln und keine übertriebene Erwartungshaltung an den Tag gelegt wird, sollte die Rückkehr in die Berlin-Liga mittelfristig eine realistische Option sein.min

Das nächste Punktspiel bestreitet der VfB bereits am Donnerstag, 1. September: Auf dem Sportplatz an der Seebadstraße gastiert dann ab 19.30 Uhr der starke Aufsteiger BSV Eintracht Mahlsdorf.
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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