Flächennutzungsplan hier nicht verändern
Karlshorst e.V. stellt Einwohnerantrag zur Entwicklung der Trabrennbahn

Der Vorsitzende des Karlshorst e.V., Götz Frommer (links) übergibt im BVV-Büro den Einwohnerantrag und die Unterschriften an BV-Vorsteher Rainer Bosse. | Foto: Karlshorst e.V.
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Einen Einwohnerantrag gegen eine Änderung des Flächennutzungsplans für die Trabrennbahn haben Vertreter des Karlshorst e.V. an BV-Vorsteher Rainer Bosse (Die Linke) übergeben.

Hintergrund: Das Bezirksamt erarbeitete gemeinsam mit den Eigentümern des Geländes einen städtebaulichen Konzeptentwurf zur Entwicklung. Vom 14. Dezember bis 14. Februar konnte man sich auf https://mein.berlin.de/projekte/trabrennbahn-karlshorst/ über den Stand informieren und das Konzept kommentieren. 137 Kommentare gab es. Tendenz: Die Planungen entsprechen nicht den Wünschen der Bürger.

Der Karlshorst e.V. analysierte die Kommentare, berichtet der Vereinsvorsitzende Dr. Götz Frommer. Sie wurden thematisch sortiert, qualifiziert, und die wesentlichen Aussagen in Grafiken zusammengefasst. Um die Vorstellungen der Investoren umzusetzen, müsste der Flächennutzungsplan (FNP) für das Gebiet der Trabrennbahn geändert werden. In 80 Prozent der Kommentare wird das allerdings abgelehnt, dem gegenüber gab es zu einem Prozent Zustimmung. Immerhin zehn Prozent sprachen sich für eine vier- bis fünfgeschossige Bebauung entlang der Treskowallee aus. Des Weiteren sprachen sich 59 Kommentierende dafür aus, dass die aktuelle Flächenverteilung nicht verändert werden solle, 85 wünschen sich einen Ausbau und eine Erweiterung der Pferdesportanlagen. 16 Teilnehmer der Online-Bürgerbeteiligung meinen, dass der Trabrennsport in Karlshorst keine Zukunft hat.

Knapp ein Viertel der Beteiligten sprechen sich für den Ausbau der Grünflächen, knapp ein weiteres Drittel für Erhalt und Ausbau von Flächen für Naherholung und Freizeit aus. Weitere Anregungen sind die Nutzung von Flächen für Sportangebote, als Veranstaltungsort, und auch neue Spielplätze werden gewünscht.

In immerhin 96 Kommentaren wird die Auffassung vertreten, dass eine Bebauung im Widerspruch zu Klima-, Umwelt- und Naturschutz steht. Dieser Auffassung ist auch die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz. In ihrer Stellungnahme zum auf mein.berlin.de veröffentlichten Konzeptentwurf lehnt sie ebenfalls eine Änderung des Flächennutzungsplans ab. Diese würde im Widerspruch zu Schutzerfordernissen stehen.

Ausgehend von den Kommentierungen der Bürger entwickelte der Karlshorst e.V. einen Einwohnerantrag für die Bezirksverordnetenversammlung. Darin bittet sie die BVV zu beschließen, „den Standort Trabrennbahn Karlshorst (B-Planflächen 11-14 ba, 11-14 bb) für Naherholung und Sport gemäß dem bestehenden Flächennutzungsplan vom 2017 beizubehalten“. Das Bezirksamt solle aufgefordert werden, ein Konzept zur Förderung und Beibehaltung des Pferdesports sowie zur Erhaltung als Naherholungs- und Freizeitort unter den Gesichtspunkten des Klimawandels zu erarbeiten und umzusetzen. Weiterhin sollten die einzigartigen Traditionen des Standorts wiederbelebt und das therapeutische Reiten ausgebaut werden.

Damit der Bürgerantrag in der BVV behandelt werden kann, sammelte der Verein binnen 26 Tagen 2156 Unterschriften. Diese und den Antrag übergaben Vertrauenspersonen des Vereins an BV-Vorsteher Rainer Bosse. Der muss nun die Gültigkeit der Unterschriften prüfen lassen, ehe der Bürgerantrag zugelassen werden kann. „Wir sind beeindruckt von dem unerwartet großen Interesse“, sagt der Vereinsvorsitzende Götz Frommer.

Infos unter www.karlshorst.de

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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