Aus dem fast leeren Theater wird das KAHO
Stiftung Stadtkultur beginnt im August mit einem Interimsprogramm

Blick in den Theatersaal. | Foto: Stiftung Stadtkultur/ Frans Katzwinkel
7Bilder
  • Blick in den Theatersaal.
  • Foto: Stiftung Stadtkultur/ Frans Katzwinkel
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Es ist ein geschichtsträchtiges Haus und steht zentral nur ein paar Schritte vom Bahnhof entfernt: das Theater Karlshorst. Seit 2007 ist es allerdings in großen Teilen ungenutzt.

Das soll sich nun nach und nach ändern. Dafür wird die von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge gegründete Stiftung Stadtkultur sorgen. Bereits am 7. August soll es mit einem sogenannten Interimsprogramm losgehen. Danach soll das Gebäude Stück für Stück saniert und umgebaut werden. Aber bereits jetzt ist der Name „Theater Karlshorst“ Geschichte. Pirkko Husemann, Vorständin der Stiftung, stellte auf einer digitalen Pressekonferenz den neuen Namen vor: „KAHO – Raum für Kultur“.

Der neue Name sei nötig, weil das Haus künftig mehr als ein Theater sein werde. „Das Gebäude wird modular nutzbar sein“, sagt sie. „Wir wollen hier kulturelle Grundangebote für Karlshorst, aber auch für ganz Berlin machen.“ Und dazu gehöre eben nicht nur Theater, sondern auch Tanz, Musik, Lesungen und anderes an Kreativem mehr. Basis für die Neuausrichtung seien Werkstattgespräche, die 2018/2019 mit Bürgern, Vertretern des Bezirksamts und Denkmalschützern geführt wurden, sagt Thomas Felgenhauer, Geschäftsführer der Howoge. Dabei kristallisierte sich der Wunsch nach einer multifunktionalen Nutzung heraus.

Die Vielseitigkeit der Räume lasse das zu, erklärt der Architekturvermittler und Soziologe Lukas Staudinger. Nach der Entwicklung eines entsprechenden Konzepts reichte die Stiftung Stadtkultur Mitte 2020 einen Bauantrag ein, der inzwischen bewilligt ist. In diesem Jahr sind Detailplanungen vorgesehen. Außerdem wird ab August mit der Interimsnutzung begonnen. Anfang kommenden Jahren finden erste kleinere Umbauten im Foyer, an der Bar und auf der Terrasse statt. Der richtige große Umbau soll 2023 beginnen. Von August bis November wird es aber schon mal Kultur am und im Haus geben. Losgehen soll es am 7. August mit dem Auftritt einer Karlshorster Band sowie einer russischen Disco. Außerdem sind Open-air-Tanz und -Kino geplant. Das Programm, an dem das Team um Pirkko Husemann noch feilt, wird zeitnah auf www.kaho-berlin.de bekannt gegeben.

Erbaut wurde der Gebäudekomplex übrigens 1948/1949 als „Dramatisches Theater Karlshorst“. Es war als Haus der Offiziere nur den sowjetischen Militärangehörigen und Zivilangestellten zugänglich, da es sich innerhalb der sowjetischen Sperrzone befand. Diese wurde 1963 aufgehoben, sodass das Theater mit seinen 600 Plätzen dann für alle offen stand. Es wurde für Jugendweihen, Konzerte, Theater- und Kinovorführungen genutzt. Der Komplex ging 1994 in den Besitz der damaligen Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg mbH über, die heute Teil der Howoge ist. Das Gebäude wurde weiter kulturell genutzt, bis der Theaterbetrieb 2007 eingestellt wurde. 2018 übertrug die Howoge es an die von ihr eingerichtete Stiftung Stadtkultur, deren satzungsmäßige Aufgabe es ist, das Gebäude zu sanieren und der Öffentlichkeit wieder als Ort für Kultur zugänglich zu machen.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 765× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 924× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.