Bücher stehen statt im Baum jetzt in einer Zelle
Trockener Standort mit viel mehr Platz für Lektüre

Mario Rietz (Mitte) bedankte sich bei den Monteuren Thomas Ofschanni (rechts) und Aleksander Neloj von der Firma IMMOBITO für den professionellen Aufbau des Bücherbaumes 2.0.  | Foto: Bernd Wähner
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Auf dem Johannes-Fest-Platz konnten Mario Rietz vom Vorstand des Bürgervereins Karlshorst und Bürgermeister Michael Grunst jetzt den „Bücherbaum 2.0“ einweihen.

Der seit einigen Jahren auf dem Platz stehende Bücherbaum genügte nicht mehr. „Er hatte eine zu geringe Abstellfläche“, erklärt Mario Rietz den größten Mangel. „Wenn größere Bildbände reingestellt wurden, standen die nach draußen über und wenn es regnete, wurden sie feucht. Deshalb dachten wir bereits seit einiger Zeit über eine Alternative nach.“

Dann sah Mario Rietz an der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Lichtenberg in der Heinrichstraße eine zur Bücherbox umfunktionierte Telefonzelle. Und damit war die Idee geboren, den Bücherbaum durch eine ausrangierte Telefonzelle zu ersetzen. Bevor die Idee verwirklicht werden konnte, waren allerdings noch einige Hürden zu nehmen.

Als weniger problematisch erwies sich die Zustimmung der Stiftung Stadtkultur. Ihr gehört nämlich das betreffende Grundstück. Dann war zu klären, dass eine alte Telefonzelle aus dem Telekom-Lager in Michendorf nach Berlin kommt. Und natürlich war die Finanzierung von allem abzusichern. Der Bezirk stellte dafür anteilig Mittel aus dem Kiezfonds für dieses Gebiet bereit.

Letztlich waren Fragen des Denkmalschutzes zu klären. Denn Platz und angrenzende Gebäude stehen unter Schutz. Die Denkmalschutzbehörde stimmte zu, gab die Farbe Grau für die Telefonzelle vor, damit sie sich ins Gesamtensemble einfügt. So konnte das neue Stadtmöbel schließlich von den Monteuren Thomas Ofschanni und Aleksander Neloj von der Firma IMMOBITO kürzlich aufgebaut werden.

Zu denen, die als erste Bücher spendeten, gehörten neben Mario Rietz und Michael Grunst auch Norbert Milzow. „Er hat uns eine richtige Großspende zur Verfügung gestellt“, sagt Mario Rietz. Ab sofort kann jeder aus dieser umgenutzen Telefonzelle Bücher herausnehmen und eigene hineinstellen. Mit ihrer Regalausstattung bietet die Telefonzelle nun mehr Platz, und zwar im Trockenen. Weil sich der Name bei den Karlshorstern eingebürgert hat, heißt das neue Stadtmöbel übrigens weiterhin „Bücherbaum“, erklärt Mario Rietz, allerdings in der Version 2.0.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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