Degewo stellt Zukunftshaus in Lankwitz fertig

Gut erkennbar ist das Zukunftshaus der Degewo an den riesigen Solarmodulen an der Fassade. | Foto: Georgios Anastasiades
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Lankwitz. In 16 Monaten hat das Wohnungsbauunternehmen Degewo ein bestehendes Mehrfamilienhaus so umgebaut, dass es sich zu nahezu 100 Prozent mit Wärme und Strom selbst versorgen kann. Und das zu moderaten Warmmieten.

Das achtstöckige Wohnhaus an der Havensteinstraße wurde in den 1950er-Jahren erbaut und entsprach nicht mehr den heutigen Energiestandards. Anspruch und Herausforderung war, das Haus energetisch so zu sanieren, dass trotz nachhaltiger Energiebilanz die Mieten dabei leistbar bleiben. „Das ist dem städtischen Wohnungsbauunternehmen mit diesem Projekt gelungen“, erklärte Sebastian Scheel, Staatssekretär für Wohnen, bei der Übergabe des energetisch sanierten Hauses an die zukünftigen Mieter.

Das Projekt wurde unter wissenschenschaftlicher Begleitung von Friedrich Sick, Professor an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) durchgeführt. Drei Jahre lang soll im Rahmen eines Forschungsprojektes die Energiebilanz des „Zukunftshauses“ nachvollzogen werden, um den Erfolg des Projektes zu überprüfen und gegebenenfalls nachzusteuern.

Das Mehrfamilienhaus verfügt jetzt über modernste Nachhaltigkeitstechnologien, die aus Sonnenenergie zugleich Wärme und Strom erzeugen. Sie sorgen dafür, dass 100 Prozent der Wärmeenergie und nahezu 50 Prozent der Stromversorgung durch das Haus selbst bereitgestellt werden. Eine Kombination aus großflächigen Solarmodulen, eine Strom- und eine geothermische Wärmespeicherung, Wärmepumpen, Deckenheizung und eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung machen dies möglich. Diese Kombination in einem bestehenden Wohnhaus zu installieren ist neu und sehr innovativ. Die Gebäudehülle ist auf Passivhaus-Standard gedämmt. Der selbst erzeugte und klimafreundliche Strom ist ausschließlich den Mietern des Zukunftshauses vorbehalten.

Für die Mieter des Zukunftshauses bringt die Sanierung um bis zu zwei Drittel niedrigere warme Betriebskosten. Der Wärmebedarf sinkt um 85 Prozent. Um die Technologieeffekte bestmöglich nutzen zu können, ist die Mitwirkung der zukünftigen Mieter gefragt. Die größte Umstellung würde dabei im Lüftungsverhalten liegen, denn das Haus be- und entlüftet sich selbst, erklärt Degewo-Vorstand Christoph Beck.

Die 64 Wohnungen werden ab sofort vermietet. Sie sind alle für Haushalte geeignet, die mit ihrem Einkommen innerhalb der Berliner Einkommensgrenze für einen Wohnberechtigungsschein (WBS) liegen. Ein WBS ist jedoch nicht erforderlich. KaR

Weitere Informationen auf www.degewo.de.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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