Abiturient gewinnt Wakeboard-WM in Abu Dhabi
Die Funsportart wurde vor über 20 Jahren etabliert und begeistert mittlerweile weltweit mehrere Hunderttausend Wassersportler. Das Wakeboard ist eine Art Surfbrett mit fest aufgeschraubten Schuhen zum Gleiten auf dem Wasser. Der so breitbeinig am Brett fixierte Fahrer steht mit Helm und Neoprenanzug seitlich zur Fahrtrichtung und wird mit Tempo 28 bis knapp 40 Kilometer pro Stunde von einem Motorboot oder einer speziellen Seilbahnkonstruktion gezogen. Dabei gehören oftmals halsbrecherisch anmutende Sprünge, Saltos und spektakuläre Tricks zum Programm. Der 19-jährige Janick Otto, er hat vergangenes Jahr das Abitur am Lichtenrader Ulrich-von-Hutten-Gymnasium gemacht, ist seit rund zehn Jahren mit wachsendem Erfolg dabei. Nach einem dritten Platz bei der Europameisterschaft 2011 und dem Berlin-Brandenburger Meistertitel im letzten Sommer, hat er nun bei seiner ersten Weltmeisterschaftsteilnahme im Wüstenstaat gleich den Vogel abgeschossen. In der Kategorie "Open Men" (19 bis 25 Jahre), gleichsam die Wakeboard-Königsklasse, konnte er über 200 Mitbewerber aus über 20 Ländern "versenken" und Titel samt Siegestrophäe mit nach Hause nehmen.
Dort sitzt er nun auf einer aus ausgedienten Wakeboards gezimmerten Bank und wartet auf wärmeres Wetter, um endlich wieder regelmäßig im Wasserskipark Zossen trainieren zu können. Bis dahin hält sich der jugendliche Ausnahmesportler im Fitnessstudio vor allem mit Trampolinspringen in Form. Auf die WM in Abu Dhabi hatte er sich ganz allein neun Tage lang quasi rund um die Uhr in der Türkei vorbereitet. "Ich will in jeder Beziehung als absoluter Einzelkämpfer antreten. So muss ich mir von keinem vorschreiben lassen, wann, wie und wo ich was zu bringen oder zu trainieren habe", sagt er dazu. Janick Otto träumt zwar von einer Profikarriere, weiß aber auch, dass das nur eine begrenzte Zeit möglich wäre. "Der Profistatus wäre nur mein Plan B. Plan A ist, dass ich demnächst Medienkommunikation, Mediendesign oder etwas in diese Richtung studieren werde", sagt er.
Das hört vor allem seine Mama Claudia Otto gern: "Ich freue mich riesig über den Erfolg und bin tierisch stolz auf meinen Sohn, aber jedes Mal auch echt froh, wenn er mit heilen Knochen aus dem Wasser kommt", sagt sie. Damit wird sie wohl noch eine Weile leben müssen. Janick ist fest entschlossen den WM-Titel im kommenden Dezember erfolgreich zu verteidigen.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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