Dresdner Bahn verzögert digitale Fahrgastinformation
Wie die BVG mitteilt, konnten die gewünschten Fahrgastinformationen mit Anzeigen der Abfahrzeiten der Buslinien - so wie an 6000 weiteren Haltestellen in Berlin - nicht eingeplant werden, obwohl der Standort wegen seiner hohen Quote um- und einsteigender Fahrgäste alle Voraussetzungen erfüllen würde. Die Absage wird mit den anstehenden Umbauarbeiten im Zuge der Dresdner Bahn begründet. "Es ist absehbar, dass die Haltestellen während des Umbaus je nach Baufortschritt verschoben werden und nach Abschluss eine ganz andere Endlage haben", argumentiert die BVG, fügt aber hinzu, dass der Bahnhof letzten Endes "erneut in unsere zurzeit nicht terminierten DAISY-Planungen" aufgenommen würde. Das kann allerdings dauern: Bekanntlich gibt es für die Dresdner Bahn bislang weder ein abgeschlossenes Planfeststellungsverfahren geschweige denn einen Termin für den Baubeginn.
Damit sind Bemühungen des Bezirksamts bezüglich einer Optimierung der Umsteigesituation beziehungsweise für bessere Sicherheit des Fußgängerverkehrs binnen Jahresfrist zum zweiten Mal ins Leere gelaufen. Wie berichtet, hatte die BVV-Mehrheit im Juni unter anderem eine "Verkürzung der Umsteigebeziehung" mittels Verlegung der Bushaltestellen, die "Schaffung einer sicheren Querungsmöglichkeit für Fußgänger über die Buckower Chaussee" sowie eine "bessere Sicherung des Bahnübergangs im Bereich des nördlichen Gehwegs" gefordert und beschlossen.
Die beim Senat angesiedelte Verkehrslenkung Berlin (VLB), Bahn und BVG lehnten das Ansinnen mit unterschiedlichen Begründungen ab. Die VLB meint, dass "aus verkehrlichen Gründen keine Möglichkeit besteht, die Querungsstelle durch eine bauliche Veränderung zu verbessern". Die BVG, dass die Verlegung der Haltestellen "im Wesentlichen an Sicherheitsbedenken" scheitern würde. Und für die DB AG gibt es im Grunde überhaupt kein Problem. Die Bahnexperten erklären unter anderem, dass sie den Bahnübergang grundsätzlich als "sicher und ausreichend" betrachten.
Die CDU-Bezirksverordnete Christian Zander dagegen kritisiert den langen Fußweg zwischen S-Bahnhof und Bushaltestelle Richtung Norden. "Wobei erschwerend hinzu kommt, dass die Fußgänger die viel befahrene Buckower Chaussee ungesichert überqueren müssen und dass die quer über den nördlichen Gehweg verlaufenden S-Bahngleise nur durch eine Warnleuchte gesichert sind, wenn ein Zug kommt", so Zander.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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