Ranger befreit Ricke in Reinickendorf
Jedenfalls wurde Lindner kürzlich vom Wildtier- und Jagdbeauftragten des Senats um Hilfe gerufen: In Hermsdorf hatte sich ein Reh verirrt und die Polizei verwirrt. Übrigens schon der zweite amtliche Hilferuf in diesem erst kurzem Jahr. Wie berichtet, wurde gleich am Neujahrstag in Lichtenrade ein Rehbock von einem Hund angefallen und war offenbar schwer verletzt geflüchtet. Die Polizei setzte den Ranger in die Spur, der das Tier schließlich nur noch tot kurz hinter der Landesgrenze aufspüren konnte. Das Hermsdorfer Drama einer in einen Garten verirrten und völlig verängstigten Ricke lief dagegen wie ein Bambigeburtstag. Der Naturbursche konnte das Tier in kürzester Zeit einfangen, aus seiner Notlage befreien und in einen Wald in der Nähe zurückbringen. "Hin- und Herfahrt, also zweimal quer durch die Stadt, haben länger gedauert als die gesamte Aktion", sagt Lindner und fügt hinzu, dass sich in den Außenbezirken Vorfälle dieser Art in letzter Zeit häufen würden. "Häufig verirren sich die Tiere, meist durch panische Reaktionen hervorgerufen, in unser Wohnumfeld. Auch das Füttern von Wildtieren, aus falsch verstandener Tierliebe, birgt Konfliktpotenzial! Zum einen führt es dazu, dass die Wildtiere ihre natürliche Scheu verlieren und sie sich dadurch unnötig den Gefahren der Großstadt aussetzen, und zum anderen lockt das Füttern, das übrigens gesetzlich verboten ist, die Tiere in Gefahrenzonen. Füttern ist keine Tierliebe, das ist genau das Gegenteil", so Berlins einziger NaturRanger.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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