Säntisstraße: Akteneinsicht brachte Ungereimtheiten ans Licht

Andreas Schwager, Vorsitzender des Vereins "Grüner Säntispark". | Foto: HDK
  • Andreas Schwager, Vorsitzender des Vereins "Grüner Säntispark".
  • Foto: HDK
  • hochgeladen von Horst-Dieter Keitel

Marienfelde. Neue Irritation und Vorwürfe gegen Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne). Die Behauptung, dass der "vergessene" Beschluss vom 17. Februar 2010, die Laubenkolonie Säntisstraße zu erhalten, im Dezember 2012 endlich an den Senat weitegeleitet wurde, hat sich als unwahr herausgestellt.

Jedenfalls waren die Bezirksverordneten und die Kleingärtner bis spätestens 14. Februar noch davon ausgegangen, dass der Beschluss im vergangenen Jahr tatsächlich auf den Weg zum Senat gebracht wurde. Das hatte Klotz im Januar auch der Berliner Woche erzählt. Und auch auf eine Anfrage des CDU-Bezirksverordneten Peter Rimmler erklärte sie am 16. Januar in der BVV, dass es das Bezirksamt "bedauerlicherweise" versäumt hätte, die Drucksache 1326 (Beschluss vom 17. Februar 2010), der Senatsverwaltung zu übersenden, dass dies inzwischen aber nachgeholt worden sei. "Der Volksmund würde sagen: gelogen Frau Klotz", meint Andreas Schwager, Vorsitzender des Vereins "Grüner Säntispark". Am 14. Februar hatte Schwager Akteneinsicht im Stadtplanungsamt und stelle fest, dass es dort kein Schriftstück gibt, dass die Übersendung des Beschlusses belegt, "und es konnte mir auf Nachfrage auch keines vorgelegt werden", so Schwager zur Berliner Woche. Dann plötzlich, vier Tage danach wurde dieser Beschluss am 18. Februar nun tatsächlich doch noch der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zugesandt. Schwager: "Ich behaupte: Wenn ich nicht selber Akteneinsicht genommen hätte, würde er noch heute in der Schublade schmoren."

Wie inzwischen bekannt, wurde der Beschluss bis November 2011 von Sibyll Klotz’ Vorgänger Bernd Krömer (CDU) und anschließend auch von Klotz selber offenbar einfach unbearbeitet liegengelassen. Dafür wurden allerdings erste Bauvorbescheide erteilt.

Vom Berliner-Woche-Reporter auf ihre offensichtliche Falschaussage vom Januar angesprochen, reagierte die Stadträtin unwirsch und war zu keiner Stellungnahme bereit.

Lange wird Frau Klotz um eine zufriedenstellende Erklärung allerdings nicht mehr herumkommen. Peter Rimmler hat bereits angekündigt, den Fall nicht ruhen zu lassen und weiter für den Erhalt der Kleingartenkolonie zu kämpfen. Wie mehrfach berichtet, plant ein privater Investor ein großes Logistikzentrum auf dem Gelände an der Säntisstraße, dem die Kleingärtner weichen sollen.

Horst-Dieter Keitel / hdk
Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 247× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.