Quartiersmanagement im Welsekiez zieht die Bilanz für 2012
Neu-Hohenschönhausen. Auf dem Kirchplatz an der Grevesmühlener Straße war diesen Sommer was los. Hier wurden Bekanntschaften verknüpft und eine Nachbarschaftshilfe aufgebaut.
Wo viele Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sind und soziale Benachteiligung droht, ist der Schritt zur sozialen Verelendung nicht mehr weit. Um dieser Entwicklung im Welsekiez vorzubeugen gibt es hier das Kiezmanagement. "Das soll ein Netzwerk für einen lebendigen Kiez schaffen, indem es das lokale Gewerbe, die kirchlichen Gemeinschaften und Bürgerinitiativen zusammenbringt", erklärte Philipp Mühlberg. Er ist in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für das Berliner Quartiersmanagement zuständig und zog am 3. Dezember zusammen mit dem Kiezmanager Arvid Krüger die Bilanz dieser Netzwerkarbeit im Welsekiez.Deren wichtiger Teil war die Bürgerbeteiligung, wie etwa beim Bauvorhaben der Nahversorgungszentren Welse 2 und Welse 1. Rund 20 Millionen Euro investiert das holländische Unternehmen Ten Brinke in das Projekt, das mit der Fertigstellung der Welse 1 im Herbst 2013 beendet sein wird. Bürgerversammlungen begleiteten das Vorhaben, "jetzt ist der Bürgerbeteiligungsprozess abgeschlossen", resümierte Kiezmanager Arvid Krüger. Doch viele Fragen und Kritikpunkte brennen den Anwohnern noch auf den Nägeln. Sie bemängelten auf der Jahresveranstaltung des Kiezmanagements die mangelhafte Baustellensicherung der Welse 2 und fürchten um ähnliche Zustände zum aktuellen Baubeginn der Welse 1. Zudem fehlten öffentliche Toiletten.
"Ja, bei der Baustellensicherung sind in der Vergangenheit Fehler passiert", bestätigte der Welse-Projektentwickler Jürgen Kämper. Diesen soll nun beim Bau der Welse 1 vorgebeugt werden. Eine Toilette stehe zudem im Drogeriemarkt der Welse 2 den Kunden zur Verfügung, heißt es.
Nicht der Bau der Einkaufszentren, sondern der Kirchplatz-Aktionssommer war jedoch das Highlight des Jahres. Hier organisierten lokale Vereine, Initiativen, die Kirchengemeinde und Anwohner viele nachbarschaftliche Veranstaltungen. Von Teenachmittagen über Büchertauschaktionen bis hin zu einer echten Hundeshow gab es den ganzen Sommer lang auf dem kleinen mit Birken bewachsenen Platz etwas zu erleben.
Reinhild Guhl, eine engagierte Anwohnerin, hob hier besonders den Einsatz der beteiligten Jugendlichen hervor. "Ohne sie hätte der Aktionssommer gar nicht stattfinden können. Sie schleppten Bänke und halfen beim Aufbau." Aus dem Aktionssommer wird deshalb zum Saisonwechsel der "Ladenwinter": Am 15. Dezember findet im Falkenbogen in der Grevesmühlener Straße 20 ab 15 Uhr ein Weihnachtsbasar für die Nachbarschaft statt.
Karolina Wrobel / KW
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