Vorschläge finden im Bezirksamt kaum Gehör
"Ich fühle mich ausgenutzt und belächelt. Unsere ehrenamtliche Arbeit wird von Politik und Verwaltung oft als störend empfunden, und die Vorschläge werden nicht aufgenommen", sagt Elke Schuster von der Bürgerinitiative. "Wir müssen alles selbst in Gang setzen", sagt Marko Frenzel vom Kiezaktiv Mühlengrund. Ulrich Loeffler vom Kiezaktiv Neu-Wartenberg meint, dass das Ergebnis vieler Jahre Arbeit eine vergebliche Mühe sei. Im Brief sprechen die Kiezaktiven von "Resignation" und "Frust". Auch unter anderen Aktiven macht sich das Ohnmachtsgefühl breit. "Es gibt ja Probleme", sagt etwa Michael Hepold vom Kiezaktiv Ostseeviertel, wiewohl er den als "Hilferuf" betitelten Brief nicht mitträgt. Und auch Karl-Heinz Schild vom Aktiv Welsekiez findet, dass sein jahrelanges Engagement von den Mühlen der Verwaltung zerrieben worden sei. Viele der Kiezaktiven haben sich im Interesse der Bürger zusammengetan: Aktionen für eine Aufwertung des Bahnhofs Hohenschönhausen, die Absenkung von Bordsteinen, mehr Grün statt Müll in der Falkenberger Feldmark. "Wir bündeln und koordinieren diese Interessen, sprechen mit den Verantwortlichen", sagt Loeffler. Ihr Engagement ist zeitaufwendig und erfordert Geduld. Von folgenlosen "Schwatzrunden" mit der Verwaltung und Politik ist im Brief die Rede. Dabei gibt es Ansprechpartner, die die bürgerschaftlichen Anliegen an die Verwaltung herantragen sollen. Das sind die Koordinatoren für Stadtteilarbeit, Beate Janke und Matthias Ebert, oder Mitarbeiter des Stadtteilzentrums im Nachbarschaftshaus Ostseeviertel und im Kieztreff Falkenbogen. "Die Ohnmacht gegenüber der Verwaltung kann ich gut nachvollziehen", sagt Ebert. Nicht überall im Bezirksamt klappe die Zusammenarbeit. Selbst die Stadtteilkoordinatoren sind da manchmal frustriert. Beate Janke: "Auch wir werden da als Störfaktor empfunden. Das hängt auch mit der Personalmisere zusammen."
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare