Die Gesobau startet ihre Neubauoffensive in Pankow

Planer Siegfried Hertfelder, Senator Michael Müller, Gesobau-Vorstand Jörg Franzen, Bürgermeister Matthias Köhne und Mehmet Gezer von MHMI und ANES. | Foto: BW
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Niederschönhausen. Die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau startet ihre Neubauoffensive mit dem Projekt "Pankower Gärten". Vor wenigen Tagen vollzog Gesobau-Vorstand Jörg Franzen dafür mit Stadtentwicklungssenator Michael Müller und Pankows Bürgermeister Mathias Köhne (beide SPD) den ersten Spatenstich.

Die "Pankower Gärten" entstehen an der Blankenburger Straße 3, 5, 7, der Dietzgenstraße 20 und der Buchholzer Straße 92-93. Bis Ende 2015 sollen dort etwa 100 Mietwohnungen entstehen. Etwa 35 von ihnen werden zu sozial verträglichen 6,90 Euro pro Quadratmeter vermietet. Die restlichen werden gestaffelt bis zu maximal 11,65 Euro Miete pro Quadratmeter angeboten. Der Wohnungsmix reicht von Zwei-Zimmer-Wohnungen ab 52 Quadratmeter für Singles bis zu Fünf-Zimmer-Wohnungen und Doppelhaushälften mit 145 Quadratmeter für Familien. Alle Häuser entstehen als sogenannte KfW-Effizienzhäuser 70. Damit sind die Betriebskosten erheblich geringer als bei älteren Gebäuden. Die "Pankower Gärten" werden als sogenannte Blockrandbebauung entlang der Dietzgenstraße und der Blankenburger Straße errichtet. Diese schließt nahtlos an das alte Haus in der Blankenburger Straße 9 an. In der Buchholzer Straße wird indes eine Blockrandbebauung zu einem dort stehenden viergeschossigen Gebäude hergestellt. Im hinteren Grundstückbereich entstehen außerdem acht freistehende Häuser mit dazugehörigem Garten. Diese werden als Doppelhaushälften an Familien vermietet. Unter der Baufläche wird eine Tiefgarage angelegt, in der 89 Autos Platz finden. Weitere 15 Pkw-Stellplätze entstehen auf der Außenanlage des Grundstücks. Zu den drei Straßen hin sind im Erdgeschoss sechs Gewerbeeinheiten in unterschiedlichen Größen geplant.

Die Baufläche selbst, die sich unweit der Friedenskirche befindet, atmet Geschichte. Sie war bereits schon einmal gebaut. Erste Häuser entstanden dort 1766. Die Grundstücke und Häuser gehörten Anfang des vorigen Jahrhunderts zwölf jüdischen Familien. Diese wurden in der NS-Zeit fast alle deportiert und umgebracht. Nur den Angehörigen einer Familie gelang die Flucht.

Wegen Baufälligkeit waren die Häuser zu DDR-Zeiten abgerissen worden. Auf einem Teil des Grundstücks entstanden 42 Kleingärten. Vertreter der überlebenden jüdischen Familie bekamen die Fläche, die immer noch für den Wohnungsbau reserviert war, nach dem Fall der Mauer zurück. In den vergangenen Jahren entwickelte die MHMI Immobilien-Verwaltung GmbH Berlin das Neubauprojekt. Die Bebauung entwarfen Architekten der hmp hertfelder & montojo planungsgesellschaft mbh. Ausgeführt wird das gesamte Bauprojekt von der ANES Bauausführung Berlin GmbH. Die Gesobau tritt bei den "Pankower Gärten" als Investor auf und übernimmt die Wohnungen als Eigentümerin. Über 15 Jahre lang durfte die landeseigene Gesobau nicht in Neubauten investieren. Nachdem sie nun von der Landespolitik den Auftrag erhielt, neue Mietwohnungen zu schaffen, startet sie mit den "Pankower Gärten" ihre Neubauoffensive in Pankow. Bis 2018 wird sie nach bisherigem Planungsstand an 29 Standorten insgesamt 1236 neue Mietwohnungen bauen.

Bernd Wähner / BW
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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