Der Heidekampgraben
Gewässer überquert die frühere Sektorengrenze

Durch die Kleingartenanlage "Treptows Ruh" verläuft das Gewässer schnurgrade. | Foto: Ralf Drescher
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  • Durch die Kleingartenanlage "Treptows Ruh" verläuft das Gewässer schnurgrade.
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Kennen Sie den Heidekampgraben? Er verbindet Spree und Britzer Verbindungskanal und durchquert den Treptower Park.

Wer am Treptower Park entlang in Richtung Innenstadt fährt, überquert dabei das 3,5 Kilometer lange Gewässer. Bis 1989 überschritt der Graben dabei die Sektorengrenze - von der DDR als  Staatsgrenze bezeichnet -als er vom damaligen Stadtbezirk Treptow in den Bezirk Neukölln und dann wieder nach Treptow floss. Der Heidekampgraben beginnt nämlich in der Nähe der Baumschulenbrücke am Britzer Verbindungskanal. Von dort fließt er unterirdisch durch Rohre unter einer Neuköllner Schrebergartenanlage, dann offen entlang der High-Deck-Siedlung. Dann quert er die Sonnenallee, den Dammweg und später die Kiefholzstraße. In einem Teil bildete er die Grenze zwischen der Hauptstadt der DDR und Westberlin, hier standen Mauer und Sperranlagen. Hier haben DDR-Grenzer 1966 die beiden Kinder Lothar Schleusener (10) und Jörg Hartmann (13) erschossen. Sie wollten die Mauer in einem Rohr überwinden, in dem der Heidekampgraben die Kiefholzstraße unterquerte. Ein Mahnmal erinnert daran.

Von hier fließt der Heidekampgraben erneut durch mehrere Laubenkolonien, unter anderem durch „Treptows Ruh“ am S-Bahnhof Plänterwald. Hier durchfließt der Graben den Karpfenteich, unterquert an der Archenhold-Sternwarte die Straße Alt-Treptow und erreicht in Höhe des Gasthauses „Zenner“ die Spree.

Ursprünglich hatte der Heidekampgraben sogar eine Quelle, die auf dem Gelände der Späth’schen Baumschule lag. Im Park des Arboretums erinnert ein kleiner Teich daran. Auf dem Wappen der Landgemeinde Treptow von 1875 war der Heidekampgraben mit seiner Mündung in die Spree dargestellt.

Nach dem Fall der Mauer war der Heidekampgraben wieder in voller Länge zugänglich. Zum Teil verläuft hier heute der Mauerweg. Mehrere Holzbrücken verbinden hier heute Treptow-Köpenick und Neukölln. Weitere Brücken führen die Sonnenallee, die Kiefholzstraße und die Straße Alt-Treptow sowie die S-Bahntrasse zwischen Treptower Park und Plänterwald über das Gewässer. Die Brücke an der Archenhold-Sternwarte ist in Teilen historisch, das Portal ziert ein altes Berliner Wappen. Dabei hat der Graben sogar ein schmuckes Portal mit Wappen. Schnurgrader Verlauf in der Gartenanlage "Treptows Ruh".

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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