Neuer Stadtführer erschien zweisprachig
Den Ortsteil in Esperanto erkunden

Fritz Wollenberg hat den neue Stadtführer herausgegeben. Er begleitet die Leser in Deutsch und Esperanto durch Rummelsburg. | Foto:  Bernd Wähner
  • Fritz Wollenberg hat den neue Stadtführer herausgegeben. Er begleitet die Leser in Deutsch und Esperanto durch Rummelsburg.
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„Vom Zamenhofpark zum Rummelsburger See“ ist der Titel eines neuen Stadtführers. Er lädt zu einem etwa anderthalb- bis zweistündigen Spaziergang zu gärtnerischen, architektonischen, kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten ein.

Es geht vorbei an Sonnenhof, Münsterlandplatz, Max-Taut-Aula, Erlöserkirche, Museum Lichtenberg und Jugendherberge am Ostkreuz. Im Stadtführer finden sich Bezüge zur internationalen Plansprache Esperanto und ihrer Kultur. Esperanto-Erfinder Ludwig Zamenhof (1859-1917), nach dem der kleine Park etwa 100 Meter vom Bahnhof Lichtenberg benannt ist, und der Verlag Mondial, in der Giselastraße gegründet und heute in New York beheimatet, werden ausführlicher vorgestellt. Der 52-seitige Band enthält eine Wegeskizze sowie eine Wegbeschreibung mit Informationen. Er ist mit 54 Farbfotos reich illustriert und durch einen Personenindex, mit einem Literaturverzeichnis und einer „Kleine Esperanto-Sprachlehre“ ergänzt.

Der Stadtführer in Deutsch und Esperanto ist der Band 1 der Reihe „Reise durch Berlin und seine Esperanto-Kultur“ von Fritz Wollenberg. Der 73-Jährige ist nicht nur dem Esperanto eng verbunden, er bietet auch Stadtführungen an. Mit der internationalen Plansprache kam Wollenberg als Schüler in Kontakt. „Beim Ferienjob erzählte mir eine Kollegin etwas über Esperanto“, erinnert er sich. In der Stadtbibliothek lieh er sich ein Lehrbuch aus.

In der NS-Zeit verboten, wurde Esperanto nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wieder populärer, ehe es 1949 bis 1961 in der DDR ein Publikationsverbot gab. Aber es gab weiterhin eine starke Szene. Erst als sich in den 60er-Jahren ein Esperanto-Arbeitskreis im Kulturbund gründete, war auch das Publizieren wieder zulässig. „Ich belegte 1966 einen Anfänger- und dann einen Konversationskurs“, berichtet Fritz Wollenberg. Der Pädagoge nahm an Esperanto-Veranstaltungen im In- und Ausland teil und beschäftigte sich intensiv mit der Esperanto-Kultur. Natürlich war er auch dabei, als 2012 der Dänisch-Deutsch-Polnische Esperanto-Kongress in Lichtenberg stattfand.

Heute unternimmt er einmal in der Woche mit Kindern Stadterkundungen. Und er bietet Führungen für Erwachsene an. Weil er viel Material recherchierte, entschied er sich, auch „gedruckte Stadtführungen“ herauszugeben. Eine Serie hat Bezüge zur Esperanto-Kultur in Berlin und erscheint zweisprachig. Hier geht es als nächstes durch Neukölln vom Esperantoplatz zur Hasenheide und im dritten Band bietet Fritz Wollenberg eine „gedruckte Stadtführung“ durch Mitte an. In seiner zweiten Serie von Stadtführungen lädt der Lichtenberger ein, den Ortsteil Friedrichshain, in dem er aufwuchs, und dessen Quartiere, wie das Samariterviertel oder das Viertel an der Weberwiese zu erkunden.

„Vom Zamenhofpark zum Rummelsburger See“ ist für sechs Euro erhältlich, ISBN 978-3-9823965-0-7. In Rummelsburg bieten die Buchhandlung Paul und Paula, Pfarrstraße 121, sowie die Galerie Gisela, Giselastraße 12, das Heft an.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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