In der Gruppe laufen macht Spaß: Die Kraft Runners joggen sogar von Las Vegas bis Los Angeles

Niko Zeigert und Marco Prüfer von den Kraft Runners sind im Rahmen des "The Speed Project" durch die Wüste von Los Angeles bis nach Las Vegas gelaufen. | Foto: Max Menning
  • Niko Zeigert und Marco Prüfer von den Kraft Runners sind im Rahmen des "The Speed Project" durch die Wüste von Los Angeles bis nach Las Vegas gelaufen.
  • Foto: Max Menning
  • hochgeladen von Mia Bavandi



Die beiden gebürtigen Spandauer Marco Prüfer und Niko Zeigert wollen durch ihren Verein der Kraft Runners das Laufen zum Teamsport machen. Mit Gleichgesinnten joggen sie jeden Dienstag durch Prenzlauer Berg.

„Grundsätzlich fand ich das Laufen immer ein wenig langweilig“, erzählt Marco Prüfer. Dass der Laufsport aber auch „cool sein kann“, hat der ehemalige Freizeitfußballer aus Staaken vor zwei Jahren erfahren. Eine Leistenverletzung zwang ihn, sich entweder einer Operation zu unterziehen oder aber mit dem Fußballspielen aufzuhören. „Ich habe mich für das Laufen entschieden und darin meine neue Leidenschaft entdeckt“, erinnert sich Prüfer. Eine Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen. Für ihn und viele andere Laufinteressierte.

Prüfer gründet nämlich gemeinsam mit seinem Freund Eugen Fink die Kraft Runners, ein sportliches Bündnis mit aktuell zwölf Vereinsmitgliedern, das sich zum Ziel gesetzt hat, „das Laufen zum Teamsport zu erklären“. „Lass uns nach Hamburg laufen“ – so die Blitzidee der beiden Freunde im Jahr 2016, die eine Intensivierung des gemeinsamen Lauftrainings sowie die Gründung der Kraft Runners zur Folge hatte. „Plötzlich waren wir ein Team“, so Prüfer.

Der 26-jährige Niko Zeigert ist einer der ersten, der sich den Läufern anschließt. Zueinander gefunden haben Prüfer und Zeigert bei einem Gruppen-Lauftraining für einen international bekannten Sportartikelhersteller. „Wir wurden beide als Lauftrainer angefragt und so haben wir einander kennengelernt. Niko hat nie schlechte Laune und liebt das Laufen“, beschreibt Prüfer seinen Kompagnon, der im Kindes- und Jugendalter im Berlin Kader Leichtathletik aktiv gewesen ist. Die jährlichen Berlin- und Halbmarathons bedeuten für die beiden Sportfreunde „Pflichttermine“, für die sie sich dann mit kontinuierlichen Trainingseinheiten gut vorbereiten.

Staffellauf über 550 Kilometer

Ende März dieses Jahres sind Prüfer und Zeigert nach einem zweiwöchigen Aufenthalt aus den USA zurückgekehrt. Dort haben die beiden Spandauer zum wiederholten Male am „The Speed Project“ teilgenommen und sind mit ihrer Lauf-Crew insgesamt 550 Kilometer erfolgreich von Los Angeles bis nach Las Vegas im Staffellauf durch die Wüste gerannt. Auf Straßen, aber auch auf Sand. „Gefahren wie herumstreunende Hunde oder Schlangen sind uns erspart geblieben“, berichtet Prüfer. Das Kraft Runners-Team, bestehend aus acht Männern und zwei Frauen, als eines der insgesamt 40 Teilnehmer-Crews hat es in einer Zeit von 36 Stunden und 25 Minuten geschafft, den dritten Platz zu erringen. „Wir sind abwechselnd und jeder von uns zwischen sechs bis acht Mal gelaufen. Besser öfter und kürzer, weil es dort sehr warm ist“, fügt Prüfer hinzu. Die längste Laufstrecke habe zehn Kilometer betragen. Ein Wohn- und zwei Begleitwagen mit spezieller Verköstigung, „reichlich Wasser“ und Schlafgelegenheiten haben die Wüsten-Runners begleitet. Im Vorjahr belegten die Kraft Runners in achtköpfiger Besatzung sogar den zweiten Rang.

Ende April wollten Marco Prüfer und Niko Zeigert auch die Kinder der Linden-Grundschule in Staaken bei einem schulinternen Spendenlauf für einen guten Zweck mit ihrer Begeisterung für das Laufen anstecken und motivieren, so viele Runden wie möglich zu laufen und die Spendenkasse klingeln zu lassen. „Niko und ich haben beide diese Grundschule besucht, aber damals kannten wir uns noch nicht. Als wir vom Spendenlauf gehört haben, mussten wir einfach mitmachen“, erzählt der 29-jährige Prüfer.

Jeden Dienstag wird im Prenzlauer Berg gejoggt

Der Stammsitz der Kraft Runners ist das von Prüfer vor vier Jahren gegründete Café Kraft in Prenzlauer Berg. Jeden Dienstagabend treffen sich die Kraft Runners, oft mit einer Hundertschaft an Läufern, zum gemeinsamen Lauf durch den Kiez. Mit einer „Humboldt Hour“ durch den Humboldthain oder „Bridge Sprints“ über den Steg zum Mauerpark. „Wir wollen aus dem Laufen einen Teamsport für jedermann machen, egal ob Profi, Amateur oder Anfänger. Daher sind wir ambitioniert und gestalten das Training so, dass niemand verloren geht“, erklärt Prüfer, der nach dem Wüstenlauf erst einmal seine „Batterien wieder aufladen und ein paar Gänge zurück schalten will“. Bis zur nächsten Herausforderung: „The Speed Project“ nach Deutschland zu holen und eine Laufstrecke wie von Rostock nach Berlin zum Beispiel vorzugeben, wäre eine Option.

Autor:

Mia Bavandi aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 917× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 587× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.