Ärger über die Raser im Wohngebiet
Staaken. Anwohner der Richard-Münch-Straße sind besorgt. Weil Autos zu schnell durch ihr Wohngebiet fahren, fürchten sie um ihre Kinder. Dabei gilt dort Schrittgeschwindigkeit.
Auf den ersten Blick ist das Wohngebiet an der Richard-Münch-Straße ein ruhiger Ort. Hübsche Wohnhäuser reihen sich aneinander. Aus einer Kita laufen Kinder und ein Grünstreifen durchzieht die schmale Straße. Am Eingang ins Wohnviertel weist ein Verkehrsschild darauf hin, das hier ein verkehrsberuhigter Bereich beginnt. Autofahrer müssen Schritttempo fahren.
Doch viele halten sich nicht daran, haben Anwohner beobachtet. Die Sorge, dass ihren Kindern etwas passiert, ist darum groß. Unzählige Male hat Lutz Simmer (Name von der Redaktion geändert) Autofahrer schon angesprochen, die zu schnell unterwegs waren. „Entweder sagen sie dann, sie fahren doch langsam oder sie glauben, dass hier Tempo 30 gilt.
Dabei sind die Schilder deutlich zu sehen“, ärgert sich der Anwohner. „Die denken offenbar, dass sie noch rechtzeitig bremsen können, wenn ein spielendes Kind hervorspringt.“ Auch Jeannette Roeder hat beobachtet, dass Autos mit Geschwindigkeiten zwischen 30 und 60 Stundenkilometern durch die verkehrsberuhigte Straße fahren. „Regelmäßige Polizeikontrollen sind hier Fehlanzeige. Muss hier erst ein Unfall passieren, bis sich die Situation endlich bessert“, fragt sie.
Nachbar Simmer hat bereits einiges dafür getan, um die Lage zu entschärfen. In der Kita wurden Plakate aufgehängt, die erklären, was „verkehrsberuhigt“ heißt. Er hat die Polizei auf die Problematik aufmerksam gemacht und auch das Bezirksamt eingeschaltet. „Die Polizei hat vor der Kita dann drei Tage lang ein Messgerät aufgestellt und auch so einige Verstöße registriert. Und das Bezirksamt wollte die Situation prüfen“, berichtet er. Passiert sei aber nichts weiter.
Dabei hat der Anwohner einige Lösungsvorschläge: Feste Blitzer, Bodenwellen oder die verkehrsberuhigte Straße so umgestalten, das Raser automatisch gestoppt werden. Im Bezirksamt sieht man dafür allerdings keine Möglichkeiten. „Bodenwellen dürfen nicht mehr verbaut werden, weil sie Notfallfahrzeuge behindern“, erklärt Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Und für Umbauten sei die Straße zu schmal.
Lutz Simmer reichen diese Antworten nicht. Er will weiter dafür kämpfen, dass die Raser in seiner Straße gestoppt werden. uk
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.