Für die Tegel-Schließung: Hochschule und Feuerwehr sehen ideale Weiternutzung

Hofft auf den künftigen Ex-Flughafen Tegel als Hochschul-Standort: Prof. Dr.-Ing. Hans Gerber, Vizepräsident der Beuth Hochschule. | Foto: Christian Schindler
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Tegel. Während das politische Berlin den Volksentscheid zur Offenhaltung des Flughafens Tegel am 24. September in den Blick nimmt, machen jetzt gewichtige Unterstützer der Schließung mobil.

Die Einladenden zum Parlamentarischen Abend am 16. Mai brachten gleich drei Mal fachliches Gewicht mit: Die Beuth Hochschule für Technik Berlin, die Berliner Feuerwehr- und Rettungsakademie sowie die Tegel Projekt GmbH hatten in die Beuth-Halle der Hochschule gebeten, um klar zu machen, „wofür Berlin die Flächen des Flughafens Tegel braucht“.

Gleich zu Beginn der Reden überraschte der Vizepräsident der Beuth Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Hans Gerber, die Gäste mit einer Kenntnis. Als Meinhard von Gerkan das berühmte, 1974 eingeweihte Sechseck für Tegel plante, habe der gar keinen Flughafen im Sinn gehabt. Die eindrucksvolle Architektur sei von vornherein als Universitätscampus geplant worden. Das Gelächter dazu heizte dann Landesbranddirektor Wilfried Gräfling weiter an: Auch die Hangars des Flughafens seien nicht für Flugzeuge konzipiert worden, sondern von vornherein für die Ausbildung von Feuerwehrleuten an schwerem Gerät zu jeder Jahreszeit.

Was die beiden Experten mit dem Scherz meinten: Wenn Tegel schließt, dann gibt es keine bessere Nachnutzung des eigentlichen Flughafengeländes als die durch Hochschule und Feuerwehr. Und die brauchen dringend die Erweiterung. Die Beuth Hochschule platzt schon jetzt mit knapp 13.000 Studenten aus allen Nähten. Findet sie nicht bald einen zweiten Campus über den in Wedding hinaus, wären mehr als 1000 Studienplätze gefährdet. Die Berliner Feuerwehr wiederum bildet ihre Leute dagegen auf dem Gelände in Schulzendorf in ehemaligen Wehrmachtsgebäuden aus, während ihre Kameraden in anderen Städten und Ländern längst rund um die Uhr und wetterunabhängig in großen Hallen für ihre lebensrettenden Aufgaben trainieren.

Weltweit liegen Flughäfen am Stadtrand

Philipp Bouteiller, Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, fuhr schließlich noch einen Generalangriff auf alle, die den längst über alle geplanten Kapazitäten hinaus funktionierenden Tegeler Flughafen als idealen Airport Berlins feiern: „Tegel ist ein kleiner unbedeutender Flughafen, der die heute erforderlichen weltweiten Verbindungen nicht schafft.“ Überall in der Welt sei es mittlerweile sinnvolle Praxis, große Flughäfen am Rande von Metropolen zu bauen. Übrigens: Geflogen wurde sogar in der Beuth-Halle, Besucher konnten sich an einem Drohnenparcours versuchen. CS

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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