Wertvolle Werke bereichern Sammlung
Liebermann-Villa präsentiert noch nicht gezeigte Neuzugänge der Öffentlichkeit

Die Ölstudie des Porträts von Dr. Wilhelm Bode fertigte Liebermann 1904 an. Das Bild ist die jüngste Schenkung und in der aktuellen Ausstellung zu sehen.  | Foto:  Max-Liebermann-Gesellschaft/Oliver Ziebe
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  • Die Ölstudie des Porträts von Dr. Wilhelm Bode fertigte Liebermann 1904 an. Das Bild ist die jüngste Schenkung und in der aktuellen Ausstellung zu sehen.
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In den vergangenen Jahren haben Schenkungen und Dauerleihgaben den Bestand der Liebermann-Villa am Wannsee bereichert. Elf dieser Werke stehen im Mittelpunkt der aktuellen nur bis Ende Februar zu sehenden Ausstellung.

Die Werke werden im Detail beleuchtet. Der Besucher erfährt, so weit bekannt, alles zu ihrer Entstehungsgeschichte, welche Wege sie zurück gelegt haben, bis sie in den Besitz der Liebermann-Villa gelangten, und wie sich die Objekte in die künstlerische Entwicklung Liebermanns einfügen.

Karte mit Widmungen der Festtagsgäste

Zu den Ausstellungsobjekten zählt ein aufwendig restauriertes Gemälde des Wannseegartens, das noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurde oder auch die Menükarte des Festessens zu Max Liebermanns 80. Geburtstag aus dem Privatbesitz Martha Liebermanns. Die gedruckte Karte entstand 1927 nach einer Zeichnung von Max Slevogt und wurde mit Unterschriften, Widmungen sowie Glückwünschen einiger Festtagsgäste für Martha Liebermann versehen. Nach dem Tod ihres Mannes ging das Blatt über 80 Jahre verloren, bis es 2021 – nach einer Einigung mit Liebermanns Erben – als Schenkung zurück nach Wannsee kam und der Öffentlichkeit jetzt erstmals gezeigt wird.

Ein weiteres Objekt der Schau ist die Kreidezeichnung „Klagende“. Die um 1923 entstandene Papierarbeit kam 2018 zusammen mit zwei weiteren Werken, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind, als Schenkung in die Museumssammlung. Es handelt sich um eine Vorstudie für Liebermanns Lithografie „Den Müttern der Zwölftausend“ von 1924. Das Blatt wurde für den Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten entworfen, der 1919 als Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus gegründet wurde. Mit diesem Gedenkblatt traten Liebermann und der Reichsbund den wachsenden antisemitischen Strömungen entgegen.

Zuletzt ist dank einer großzügigen privaten Schenkung die 1904 von Max Liebermann angefertigte Ölstudie „Bildnis Dr. Wilhelm Bode“ in die Sammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft gekommen. Das Porträt des damaligen Direktors des Kaiser-Friedrich-Museums dokumentiert Liebermanns Rolle als anerkannten und gefragten Porträtisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Industrie ließen sich von ihm darstellen. Die Endfassung des Porträts von Bode befindet sich heute im Besitz der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin.

Seit ihrer Gründung 1995 hat die Max-Liebermann-Gesellschaft eine Kunstsammlung aufgebaut, die heute rund 200 Werke umfasst. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir bis heute großzügige Schenkungen und Dauerleihgaben erhalten, die unsere Sammlung und Dauerausstellung entscheidend bereichern“, sagt Lucy Wasensteiner, Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee.

„Im Fokus. Neuzugänge der Liebermann-Villa“, Liebermann-Villa, Colomierstraße 3, ist noch bis Montag, 28. Februar, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind täglich außer dienstags von 11 bis 17 Uhr. Weitere Informationen und Eintrittskarten für die Ausstellung zu zehn Euro, ermäßigt sechs Euro gibt es im Internet auf liebermann-villa.de/ausstellungen/im-fokus/.

Die Ölstudie des Porträts von Dr. Wilhelm Bode fertigte Liebermann 1904 an. Das Bild ist die jüngste Schenkung und in der aktuellen Ausstellung zu sehen.  | Foto:  Max-Liebermann-Gesellschaft/Oliver Ziebe
Nur noch bis Ende Februar zeigt die Liebermann-Villa Schenkungen und Neuzugänge der Öffentlichkeit.  | Foto:  Max-Liebermann-Gesellschaft/C. Adam
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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