Rosarotes Rätsel: Wasserrohre erstaunen Anwohner am Klausenerplatz

Keine Aktionskunst: In der Neuen Christstraße blicken Anwohner auf ein prägnant gefärbtes Etwas. | Foto: Thomas Schubert
  • Keine Aktionskunst: In der Neuen Christstraße blicken Anwohner auf ein prägnant gefärbtes Etwas.
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Charlottenburg. Ihre Farbe changiert zwischen Lila und Pink. Sie ziehen sich über Hunderte Meter durch den Kiez am Klausenerplatz. Und wenn sie nicht gerade aufgeständert in 5,50 Meter Höhe verlaufen, kann man es in den Röhren gluckern hören. Was soll dieses technische Wunderwerk?

Rosa Röhren sind in Charlottenburg Kult. Und sie haben mit High-Tech mehr zu tun als mit einer Trendfarbe für Mädchen. Schuld daran war bis dato die Wissenschaft. So steht der rosafarbene Umlauftank der Technischen Universität Berlin im Tiergarten, eine Anlage für Routinetests im Schiffbau, nicht nur unter Denkmalschutz. 1974 erbaut, gilt sie als Zeugnis der Avantgardearchitektur und genießt in Europa einen herausragenden Ruf.

Was geschieht hier?

Im Herbst 2016 begab es sich nun, dass im Klausenerplatz-Kiez ein zweites rosa Technikwunder Form annahm. Kräne legten massive Betonständer rund um die Neue Christstraße ab. Bald umschlangen aufgeständerte Röhren den ganzen Block zwischen Danckelmann- und Schloßstraße. Anwohner fragten, teils verwundert, teils verärgert über die Leitung vor ihren Fenstern: Was geschieht denn hier?

Auch das Kiezbündnis Klausenerplatz ließ sich in seinem aktuellen Newsletter über den

„lila-rosafarbenen Lindwurm“ aus. Und identifizierte die Konstruktion korrekterweise als Entwässerungsleitung für eine „abgesoffene“ Tiefgarage unter der Häuserzeile Danckelmannstraße 57-61. Tatsächlich verzweigt sich das rosa Röhrensystem hier fast unmerklich in eine kleinere Leitung und führt in den Untergrund, auf dass Wasser gluckernd emporsteigt.

Arbeiten bis April

Zu den Umständen der Havarie in der Garage äußerte sich die Miteigentümerin der Häuser, die Wohnungsgesellschaft Gewobag, nun auf Anfrage der Berliner Woche.

Die Garage sei wegen aufsteigendem Grundwasser gesperrt, erklärte Sprecherin Gabriele Mittag. Nun saniere sie der Mehrheitseigentümer in Abstimmung mit der Gewobag. „Die Arbeiten haben bereits begonnen und werden voraussichtlich Ende März, Anfang April 2017 abgeschlossen sein“, teilte Mittag mit. Dann wird das Labyrinth der gluckernden Leitungen verschwinden. Und die rosa Röhre der TU Berlin hat den Status des Kultbauwerks wieder für sich allein. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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