Am Campus sollen ungewöhnliche Wohnungen entstehen
Der Name sagt es schon, die Mieter werden dort in einer Art Labor leben und die Wohnung der Zukunft testen. Entstehen soll diese Zukunft an der Ecke Groß-Berliner Damm/Hermann-Dorner-Allee. Bauherr ist die Unternehmensgruppe Krebs, die vom bekannten Architekten Klaus D. Krebs geleitet wird. Für "Living Lab" hat Krebs die Innenarchitektin Annegret Keller engagiert.Das Besondere der Wohnungen wird im Inneren verborgen sein. Geplant sind unter anderem Fußbodenbeläge, die erkennen, dass ein pflegebedürftiger Senior gestürzt ist und selbstständig den Rettungsdienst "informieren". Gedacht wird auch an Postfächer, in denen bestellte Lebensmittel bis zur Rückkehr der Hausbewohner gelagert werden. Die Lichttechnik wird so abgestimmt, dass nur gerade genutzte Räume beleuchtet werden, und ein Beschallungskonzept sorgt für Musik- und Fernsehgenuss, ohne dass Nachbarn belästigt werden. Selbst im Badezimmer zieht ungewöhnliche Technik ein. So könnten sich die Projektentwickler vorstellen, dass die Zahnbürste ganz nebenbei den Puls misst und ihn gleich an den Hausarzt übermittelt.
Weil man sich bei der Unternehmensgruppe Krebs sicher ist, dass das Wohnen der Zukunft auf großes Interesse stoßen wird und die Privatsphäre der Bewohner geschützt werden muss, wird bereits jetzt ein Besucherzentrum gleich nebenan geplant. Dort können Interessenten neben der Wohnung der Zukunft auch die Bank oder den Supermarkt von Morgen erleben. Geplant sind 65 Laborwohnungen, die ersten 30 sollen bereits 2015 bezugsfertig sein.
Dass er für die Zukunft bauen kann, hat Klaus Krebs bereits vor 30 Jahren bewiesen. Er gehört zu den Architekten, die die "Die Schlange", die Autobahnüberbauung an der Schlangenbader Straße in Wilmersdorf, realisiert haben. Der Wohnpark der Degewo mit rund 1700 Wohnungen ist bis heute eine gefragte Adresse.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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