Adlershof. Eine - der Kälte geschuldet - nur kurze Rede, dann ging an der Albert-Einstein-Straße der Richtkranz hoch. Das Gebäude für EMIL ist im Rohbau fertig.
Die Reden wurden anschließend in der geheizten Eingangshalle von BESSY II, dem riesigen Elektronenbeschleuniger des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB), gehalten. Denn EMIL steht für "Energy Materials In-Situ Laboratary Berlin" und wird eine Art Anbau an den Elektronenspeicherring. Im Innern wird ein neues Röntgenstrahlrohr mit zwei Messplätzen, unter anderem für die Erforschung von Materialien zur Gewinnung regenerativer Energien, zur Verfügung stehen. So können zum Beispiel noch effektivere Solarzellen entwickelt werden.
"In dem geplanten Labor werden wir besser als irgendwo sonst auf der Welt Materialherstellung und ultrapräzise Analyse von Schichteigenschaften ohne Unterbrechung des notwendigen Vakuums miteinander verbinden, um noch bessere Dünnschichtsolarzellen und Energiespeicher zu entwickeln", erläutert Klaus Lips, Projektleiter für EMIL im Helmholtz-Zentrum Berlin.
Errichtet wird der Messplatz gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft, mit der sich das HZB auch die Zeit für die Experimente teilen wird. Das Geld für die 18 Millionen Euro teure Investition kommt dagegen aus drei Kassen. Fast zu gleichen Teilen haben Helmholtz-Zentrum, Max-Planck-Gesellschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung ihren Anteil zur Verfügung gestellt. Bereits vier Monate nach dem ersten Spatenstich konnte Richtfest gefeiert werden. Ab 2015 soll das Projekt einsatzbereit sein.
BESSY II, der Elektronenspeicherring mit 240 Metern Umfang, gehört zu den wissenschaftlichen Geräten, die den Standort Adlershof für Naturwissenschaftler so attraktiv machen. Das Gerät wurde bereits 1998 in Betrieb genommen. Rund 5000 Stunden pro Jahr können hier Experimente mit sogenannter Synchrotronstrahlung - beschleunigte Elektronen - experimentiert werden. Der Bau von BESSY II hatte seinerzeit rund 200 Millionen Mark gekostet (102 Millionen Euro).
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