Migranten sind bei Freiwilligen Feuerwehren selten

Amin EL Zebedi ist seit über fünf Jahren Feuerwehrmann. | Foto: Ralf Drescher
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Adlershof. Stolz trägt Amin Ismail EL Zebedi (23) die Einsatzkleidung und den Helm. Er ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Adlershof. Helfer mit Migrationshintergrund sind aber in Berlin immer noch die Ausnahme.

Amin EL Zebedis Vater ist Ägypter, seine Mutter Deutsche, er ist in Berlin geboren, hat aber seine Kindheit bis 2000 in Ägypten verbracht. Dann kehrte er zurück. "Ein Freund hat mich 2004 überredet, zur Jugendwehr mitzukommen", erzählt Amin EL Zebedi. Richtig los ging es dann 2007 mit dem Übergang in die Freiwillige Feuerwehr. "Da hatte ich das ganze Programm. Neben der Ausbildung zum Truppmann auch Kurse für den Einsatz von Atemschutzgeräten, den Umgang mit Kettensägen und den Rettungshelferlehrgang. Und die Ausbildung ist nie zu Ende, in den nächsten Tagen mache ich im Auftrag der Feuerwehr meinen Lkw-Führerschein", erzählt Amin EL Zebedi, der in einem Krankenhaus als Servicekraft auf einer Privatstation arbeitet. Zu tun hatte er in den über fünf Jahren als Feuerwehrmann schon genug. Brände im Schmöckwitzer Reifenwerk und Feuer in den alten Bahnbaracken am Stellingdamm in Köpenick zum Beispiel. Mit Trauer erinnert er sich an einen Einsatz gleich um die Ecke in der Dörpfeldstraße. Dort war ein Blumenlieferant von einem betrunkenen Autofahrer angefahren und schwer verletzt worden. "Obwohl wir schnell geholfen haben, ist er im Krankenhaus gestorben", erzählt Amin EL Zebedi.

Junge Leute aus Migrantenfamilien sind bei den 57 Freiwilligen Feuerwehren in Berlin Mangelware. Genaue Zahlen werden nicht erhoben, Schätzungen gehen davon aus, dass vielleicht 25 von insgesamt 1400 Freiwilligen einen Migrationshintergrund haben.

"Es gibt in fast keinem arabischen Land und auch in der Türkei keine Freiwilligen Feuerwehren. Und die Feuerwehr als staatliche Einrichtung hat dort oft keinen guten Ruf. Die bereits aktiven Migranten sind die besten Werber für neue Wehrleute mit ausländischen Wurzeln. Für eine entsprechende Kampagne gibt es aber leider kein Geld", berichtet Brigitte Schiffel vom Landesverband Berlin der Freiwilligen Feuerwehren.

Amin EL Zebedi und die anderen 16 aktiven Adlershofer könnten noch Unterstützung gebrauchen. Wer mitmachen will, geht einfach am Donnerstag zwischen 18 und 20 Uhr zum Übungsabend in die Feuerwache in der Selchowstraße 3-4.

Wissenswertes auch unter www.feuerwehr-adlershof.de
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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