Neue WebApp ist online
Die Haftanstalten der Stasi und ihre Gefangenen

Überblick über Haftanstalten in der DDR. | Foto:  Bernd Wähner
  • Überblick über Haftanstalten in der DDR.
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Mehr über die frühere Haftanstalt der Stasi in Hohenschönhausen, aber auch über andere Gefängnisse in der DDR, ist auf der neu gestalteten WebApp „Haft in der DDR“ zu erfahren, die kürzlich in der Gedenkstätte Hohenschönhausen präsentiert wurde.

Sie entstand in der Projektgruppe „Daten politischer Verfolgung“ des Forschungsverbunds „Landschaften der Verfolgung“. Ihre Erstellung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten. Die neue App basiert auf einer integrierten Datenbank und enthält anonymisierte Angaben von einst Inhaftierten, beispielsweise zu Alter, Beruf und Verhaftungsgründen. Angaben zu etwa 51 000 Häftlingen des Ministeriums für Staatssicherheit aus den Jahren 1963 bis 1989 sind enthalten.

Außerdem gibt es ausführliche Informationen zu früheren Haftanstalten, wie etwa der in Alt-Hohenschönhausen. Seit seiner Gründung im Februar 1950 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Osten Berlins verschiedene Haftorte. Die zentrale Untersuchungshaftanstalt befand sich in den ersten Monaten in der Albrechtstraße unweit des Deutschen Theaters. Ein Jahr später übernahm das MfS ein weiträumiges Militärsperrgebiet in Hohenschönhausen vom sowjetischen Geheimdienst, der dort ein Speziallager (1945-1946) und eine zentrale Untersuchungshaftanstalt (1947-1951) betrieben hatte.

Ab 1960 entstand auf dem Gelände ein Gefängnisneubau für 200 Personen. Die Zellen hatten zwar Tageslicht, Glasbausteine verwehren jedoch den Blick nach draußen. Bis zum Ende der DDR sperrte die Stasi in der Haftanstalt Hohenschönhausen rund 11 000 Menschen ein, überwiegend aus politischen Gründen. Es waren Kritiker und Gegner des Regimes und Menschen, denen Sabotage oder Spionage vorgeworfen wurde. Seit dem Mauerbau überwog aber die Zahl derer, die versucht hatten, die DDR zu verlassen.

An der Erstellung der WebApp „Haft in der DDR“ waren die Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße, das Menschenrechtszentrum Cottbus und die Robert-Havemann-Gesellschaft beteiligt. Sie erfolgte in enger Kooperation mit dem Stasi-Unterlagen-Archiv/Bundesarchiv.

Zu erreichen ist die App über https://haft-ddr.de/.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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