Gedenkstätte Hohenschönhausen will Arbeit ausweiten

Früher befand sich das Gefängnis im Sperrgebiet. | Foto: Wrobel
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Alt-Hohenschönhausen. Es ist ein bemerkenswertes Konzept, mit dem die Gedenkstätte Hohenschönhausen jedes Jahr Tausende Besucher aus aller Welt anzieht. Ehemalige Gefangene und Zeitzeugen berichten über den Unterdrückungsapparat der DDR.
Vor mehr als 15 Jahren begann die Arbeit der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. In der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit wurden viele politische Häftlinge festgehalten. Ihre Erinnerungen sind heute lebendiges Zeugnis für die Folgen politischer Unterdrückung in der SED-Diktatur.

Dass ehemalige Häftlinge Besucher durch das denkmalgeschützte Gebäude und über das Gelände führen, stand am Anfang ihrer Arbeit in der Kritik.
Doch die persönlichen Schilderungen kamen bei den Besuchern an. Eine Dauerausstellung, die 2013 unter dem Titel "Inhaftiert in Hohenschönhausen: Zeugnisse politischer Gewalt 1945–1989" erneuert wurde, ergänzt die – natürlich sehr subjektiven – Schilderungen der ehemaligen Insassen um Faktenwissen und eine wissenschaftliche Einordnung.

Die Nachfrage nach den Führungen hat sich laut Stiftung in den 15 Jahren mehr als verzehntfacht. Waren es noch 1999 rund 41.500 Besucher, so wurden 2014 mehr als 436.000 Besucher gezählt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres besuchten gut 188.000 Menschen die Gedenkstätte. Seit ihrer Gründung haben damit knapp 3,8 Millionen Menschen das Gefängnis besichtigt. Allein 1,6 Millionen davon waren Schüler.

Doch der Besucherandrang zeigt auch ein Problem auf: Denn im letzten halben Jahr musste 34 000 Menschen ein Besuch verwehrt werden. Die Führungen waren schlicht ausgebucht. Dabei sind immerhin 90 Zeitzeugen im Einsatz. Der Leiter der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, bemüht sich deshalb bereits seit einiger Zeit um einen zusätzlichen Standort für die Arbeit der Stiftung, zum Beispiel das ehemalige Polizeigefängnis in der Keibelstraße am Alexanderplatz. KW

Weitere Informationen gibt es unter 98 60 82 30 oder unter www.stiftung-hsh.de

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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