Berliner von überall her im Porträt
Neue Ausstellung des "Fotoclubs 1092" in der Oskar Freiwilligenagentur
„Ich bin ein Berliner“ ist der Titel der neuen Ausstellung in den Räumen der Oskar Freiwilligenagentur Lichtenberg an der Weitlingstraße.
Zu sehen sind Porträt von Berlinern, die von Mitgliedern des "Fotoclubs 1092" in Szene gesetzt wurden. Die Clubmitglieder fotografierten Menschen mit unterschiedlichen Berufen, wie Müllmann, Straßenbahnfahrer, Hausmeister, Ärztin, Steuerberater. Außerdem lichteten sie Menschen ab, die aus anderen Ländern in die Stadt kamen und inzwischen Berliner sind, wie zum Beispiel einen griechischen Gastwirt oder einen kubanischen Bildhauer.
„Wir wollten zeigen, was für Menschen in Berlin leben und arbeiten, nicht nur hier geborene, sondern auch Sachsen, Schwaben, Türken, Vietnamesen. Wir dachten uns, wer die Porträts in der Ausstellung betrachtet und ein bisschen darüber nachdenkt, wird letztlich voller Stolz zu sich sagen: Ich bin auch ein Berliner!“, sagt Wolfgang Haensel. Damit die Fotos als Serie zum Thema wahrgenommen werden, verständigten sich die Clubmitglieder dazu, in welcher Position und in welchem Umfeld die Berliner fotografiert werden sollten. In der Regel sind sie nun in ihrem Arbeitsumfeld, teilweise mit Arbeitsutensilien zu sehen. Außerdem unterstützte der frühere Lichtenberger Bürgermeister Andreas Geisel (SPD), heute Innensenator, den Fotoclub mit einem offiziellen Schreiben. „Das öffnete uns dann so manche Tür einfacher“, berichtet Kuno Troschke, der Vorsitzende des Clubs. Das Fotoprojekt ist zwar abgeschlossen. Im Moment sei man aber im Diskussionsprozess, ob es nicht fortgesetzt werden sollte.
Doch nun wird erst einmal ein Teil der entstandenen Fotos in der Oskar Freiwilligenagentur an der Weitlingstraße 89 gezeigt. Die Idee hatte Wolfgang Haensel. Er engagiert sich fotografisch seit einiger Zeit in der Freiwilligenagentur, die via Internet über ehrenamtliches Engagement und Veranstaltungen in Lichtenberg informiert. Und weil er hier schon mal ehrenamtlich tätig ist, fragte er an, ob nicht sein Fotoclub die tollen Porträts in einer Ausstellung zeigen könne. Gül Yavuz, die Leiterin der Oskar-Galerie sagte zu, und so können die Fotos nun bis mindestens Ende Januar besichtigt werden.
Allerdings gab es diesmal keine offizielle Vernissage. Wegen der Corona-Auflagen ist die Ausstellung nur nach Anmeldung unter Telefon 746 85 87 oder info@oskar.berlin zu besichtigen. Unter beiden Kontakten können sich auch Lichtenberger oder in Lichtenberg arbeitende Künstler melden, die ebenfalls in der Oskar-Galerie ausstellen möchten.
Der "Fotoclub 1092", dem die Ausstellung zu verdanken ist, wurde übrigens im Jahr 1992 in Hohenschönhausen gegründet. Aus diesem Gründungsjahr und der früheren Postleitzahl von Hohenschönhausen leitet sich die 1092 im Clubnamen ab. Zurzeit hat er 15 Mitglieder. Diese treffen sich üblicherweise regelmäßig im Kieztreff Hohenschönhausen Süd, Anna-Ebermann-Straße 26.
Weitere Informationen zum Club gibt es auf www.fotoclub1092.de.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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