Gemeinsam Stolpersteine putzen
Freiwillige Helfer sind am 8. November willkommen

Gunter Demnig beim Verlegen von Stolpersteinen. Er empfiehlt, die Steine hin und wieder zu putzen. | Foto: Bernd Wähner
  • Gunter Demnig beim Verlegen von Stolpersteinen. Er empfiehlt, die Steine hin und wieder zu putzen.
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Zum 82. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 veranstaltet die SPD Alt-Hohenschönhausen eine Stolperstein-Putzaktion.

Sie möchte damit erreichen, dass die Schicksale der Opfer der Nazidiktatur nicht in Vergessenheit geraten und sichtbar bleiben. Deshalb werden die Stolpersteine von Opfern des Faschismus im Kiez geputzt. „Stolpersteine“ sind etwa zehnmal zehn Zentimeter kleinen Gedenktafeln aus Messing, die sich auf einem Betonkern befinden. Sie erinnern an Menschen, die in der NS-Zeit verschleppt und ermordet wurden. Die Steine sind in das Pflaster vor Wohnhäusern eingelassen, sodass Passanten auf sie aufmerksam werden, quasi über sie „stolpern“. Auf den Tafeln stehen Name, Geburtsdatum und in der Regel das Datum und der Ort, an dem die Menschen zu Tode kamen.

Die Stolpersteine werden vor den letzten bekannten Wohnadressen der Opfer verlegt. Initiiert wurde die Aktion Mitte der 1990er-Jahre vom Künstler Gunter Demnig. Er möchte eines der größten dezentralen Mahnmale schaffen.

Auf dem Metall der Stoplersteine hinterlassen Witterung und Fußgänger allerdings ihre Spuren. Darum empfiehlt Gunter Demnig, die Steine hin und wieder zu putzen. Das soll auf Initiative des SPD-Ortsverbands nun am 8. November ab 13.30 Uhr in Alt-Hohenschönhausen passieren. Treffpunkt ist am Gedenkstein der ehemaligen Synagoge, Konrad-Wolf-Straße 92. Unterstützt werden die SPD-Aktiven von Dagmar Poetzsch vom Arbeitskreis Stolpersteine im Projekt Licht-Blicke. Sie recherchiert ehrenamtlich Schicksale und wird von Lebenswegen der Opfer berichten.

Sandy Kliemann und Rainer Wiebusch, beide Vorsitzende der SPD Alt-Hohenschönhausen, freuen sich über das Engagement von Philipp Sorgatz, dem Initiator der Putzaktion. „Seit mehreren Jahren ist es Anliegen der SPD Alt-Hohenschönhausen, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wach zu halten“, so Rainer Wiebusch. Sandy Kliemann ergänzt: „Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus haben während der Nazi-Zeit zur Ermordung von Millionen von Menschen geführt. Mit dem Putzen der Stolpersteine wollen wir dazu beitragen, dass das Schicksal dieser verfolgten und getöteten Menschen nicht in Vergessenheit gerät.“

Die SPD Alt-Hohenschönhausen lädt engagierte Bürger ein, sich an der Aktion zu beteiligen. Putzmaterialien werden bereitgestellt, Handschuhe sind möglichst selbst mitzubringen. Beendet wird die Aktion voraussichtlich gegen 15 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Mitmachen ist ganz einfach. Und es lohnt sich“, ist Initiator Philipp Sorgatz überzeugt.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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