Wäre das nicht ein Parkplatz für die Gedenkstätte?

Der grüne Rasen könnte ein Parkplatz werden, schlägt zumindest das Unternehmen Lidl vor. Doch so einfach ist die Lösung nicht, wie der Stadtrat weiß. | Foto: Wrobel
2Bilder
  • Der grüne Rasen könnte ein Parkplatz werden, schlägt zumindest das Unternehmen Lidl vor. Doch so einfach ist die Lösung nicht, wie der Stadtrat weiß.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Alt-Hohenschönhausen. Rund 444 000 Menschen besuchten die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen im Jahr 2015 – so viele, wie noch nie. Mit dem großen Besucherandrang hat die Stätte aber ein Problem. Denn Plätze für Reisebusse, die die Touristen zur Stätte bringen, sind rar. Eine Lösung dafür zu finden, sei allerdings nicht einfach.

Vor der Gedenkstätte in der Genslerstraße reihen sie sich: die Besucherbusse. Doch der Platz vor dem Gefängnis ist bescheiden. Nicht selten rangieren die Busfahrer deshalb durch das benachbarte Wohngebiet, stehen mit laufendem Motor in den Straßen, damit im Winter die Busse warm bleiben und im Sommer die Klimaanlage läuft, während die Besucher eines der erfolgreichsten Museen in Berlin aufsuchen - das Stasigefängnis. Eine Situation, die vielen Anwohnern gehörig auf die Nerven geht.

"Ein neuer Parkplatz an der Großen-Leege-Straße – das wäre ideal", sagt Hubertus Knabe. Er kennt die Situation zu genüge. Als Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen versucht er seit längerem schon das Parkplatzproblem zu lösen. Das allerdings scheint nicht einfach, wie es die jüngsten Versuche zeigen.

Vor einiger Zeit wandte er sich bereits an die Technische Universität Berlin. Die Studenten haben daraufhin eine Studie erarbeitet, wie das Problem zu beheben sei. Die Idee: Ein Busterminal vor der Begegnungsstätte soll An- und Abfahrten regeln. Doch auf die Umsetzung wartet Knabe bis heute, wie er sagt.

Nun gibt es eine neue Chance. Das Unternehmen Lidl hat angekündigt, an der Großen-Leege-Straße 95 seinen Markt erneuern zu wollen. Im Zuge des Neubaus unterbreitete das Unternehmen dem Bezirksamt die Idee, das um den Markt brachliegende Gelände als Parkplatz zur Verfügung zu stellen. "Wir könnten so einen Parkplatz gut gebrauchen", sagt Knabe, der in seinem Anliegen auch von dem Abgeordneten Danny Freymark (CDU) unterstützt wird. Freymark und der Fraktionschef seiner Partei im Abgeordnetenhaus, Florian Graf, machten sich kürzlich bei einem Besuch vor Ort selbst ein Bild von dem Parkplatzproblem der Reisebusse.

Der Stadtrat für Stadtentwicklung Wilfried Nünthel (CDU) jedoch steht vor einem Dilemma: "Die Rahmenbedingungen für den Vorschlag des Unternehmens Lidl sind schwierig", sagt er gegenüber der Berliner Woche. Zwar wollte sich weder der Stadtrat noch Lidl zu den konkreten Vorschlägen äußern, doch es liegt nahe, dass sich das Unternehmen mit dem Parkplatzbau besonders vorteilhafte Bedingungen für den Marktbau verschaffen will: "Wir möchten eine neue, hochmoderne Filiale bauen. Diesbezüglich gab es Gespräche mit dem Bezirksamt, bei denen wir unser neues Filialkonzept vorgestellt und dabei auch die örtliche Verkehrssituation berücksichtigt haben", so die Unternehmenssprecherin. "Der Vorschlag zum Marktbau, der uns bislang vorliegt, ist nicht genehmigungsfähig", sagt Nünthel. Kopplungsgeschäfte, so der Stadtrat weiter, seien ebenfalls unzulässig. KW

Der grüne Rasen könnte ein Parkplatz werden, schlägt zumindest das Unternehmen Lidl vor. Doch so einfach ist die Lösung nicht, wie der Stadtrat weiß. | Foto: Wrobel
Vor der Buskolonne (v.l.): Der Abgeordnete Danny Freymark (CDU), der Leiter der Gedenkstätte, Hubertus Knabe und Fraktionschef der CDU im Abgeordnetenhaus, Florian Graf. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 829× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 818× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 514× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.007× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.901× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.