Baumschulenstraße wieder frei
Anwohner vermissen eine verbesserte Verkehrsführung
Rund zwei Monate wurde an der Baumschulenstraße gearbeitet. Zwischen Kreuzung Baumschulenstraße/Sonnenallee/Südostallee und Einmündung Königsheideweg wurden mehrere 1000 Quadratmeter Fahrbahn erneuert. Eine zeitweilige Vollsperrung sorgte in umliegenden Straßen wochenlang für Stau.
Am Knoten mit Sonnen- und Südostallee werden die Veränderungen am besten sichtbar. Zwei Bushaltestellen wurden erneuert, eine sogar in Fahrtrichtung Bahnhof Baumschulenweg hinter die Kreuzung verlegt. Beide Haltestellen sind jetzt barrierefrei. Alle Fußgängerfurten im Bereich der Ampeln haben jetzt tastbare Markierungen für Blinde und Sehbehinderte. Für Radfahrer wurde die Verkehrsführung verbessert und der Streifen durch rote Felder auf der Fahrbahn markiert.
Auf Kritik stoßen bei einigen die Poller, mit denen zwischen Baumschulenbrücke und Königsheideweg die Fahrbahn vom Seitenstreifen abgegrenzt ist. „Radfahrer könnten gegen die Poller stoßen und falls Rettungsfahrzeuge kommen, können die Autofahrer nicht nach rechts ausweichen“, teilt Berliner-Woche-Leser Dirk Giebson mit.
Das ist allerdings von Amts wegen so gewollt und hat mit dem unbefestigten Seitenstreifen und der fehlenden Regenentwässerung zu tun. „Wir haben hier einen Tiefbord gesetzt und die Entwässerungsmulden am Straßenrand wieder ertüchtigt. Ohne Poller würde dieser Bereich wie in der Vergangenheit wieder überfahren werden. Dadurch würde der Boden verdichtet und könnte kein Regenwasser mehr aufnehmen“, erklärt Jürgen Papst, Leiter des Fachbereichs Tiefbau.
Anwohner des Knotens Baumschulenstraße/Sonnenallee hatten sich mehr Verbesserungen der Verkehrsführung gewünscht. „Es gibt nach wie vor keine separate Ampelregelung für Linksabbieger. Das hatte in der Vergangenheit zu Unfällen geführt und auch nach der Verkehrsfreigabe hatten wir schon den ersten Abbiegeunfall“, berichtet Paul Bratfisch, der am Ort eine Musikschule betreibt. Vor einem Jahr war er bei einem Unfall nur durch Zufall schweren Verletzungen entgangen. Wenige Sekunden, nachdem der Musiklehrer am 14. Mai 2018 den Straßenrand verlassen hatte, knallte ein Pkw dort gegen den Ampelmast, Trümmer und Splitter flogen durch die Luft. „Ein Neubau der Ampelanlage mit separater Regelung für Linksabbieger ist unbedingt notwendig“ sagte er uns damals. Allein 2017 hatte es 99 Unfälle gegeben, in 30 Fällen waren Fehler beim Linksabbiegen der Grund.
„Ich hätte erwartet, dass das beim Straßenbau und zwei Monaten Sperrzeit mit erledigt wird. Trotz der Baumaßnahmen ist diese Kreuzung leider nicht ungefährlicher geworden“, ärgert sich Paul Bratfisch.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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