In Memoriam
Bezirk ehrt Günter Peters zu seinem Geburtstag in Schloss Biesdorf

Ein Foto von 2005 zeigt Günter Peters, wie er die Wiederaufbaupläne für Schloss Biesdorf erläutert. | Foto:  Foto: privat
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Der Bezirk ehrt Günter Peters mit einer Feierstunde. Damit wird das Werk eines Mannes gewürdigt, der zahlreiche Spuren im Bezirk hinterlassen hat.

Die Feierstunde findet anlässlich des 90. Geburtstages von Günter Peters (1928-2013) am 11. August in Schloss Biesdorf statt. Der Ort hätte kaum besser gewählt werden können. Peters war der Gründer der Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf und zu seinen Lebzeiten Initiator und Motor der Wiederbelebung und Rekonstruktion der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs teilweise zerstörten spätklassizistischen Turmvilla.

Für den Bezirk noch entscheidender war sein Wirken als Stadtbaudirektor von Ost-Berlin ab 1966. In dieser Funktion verantwortete er nicht zuletzt den Bau der Großsiedlung Marzahn. Wenn heute von den „Erbauern Marzahns“ die Rede ist, wäre sein Name stets als erster zu nennen.

Der Sohn eines Bauarbeiters aus Waren/ Müritz erlebte 1943 als Marinehelfer die Luftangriffe auf Hamburg. Gleich nach Ende des Krieges erlernte er dann das Maurerhandwerk und ergriff er anschließend die Chance für ein Studium an der Ingenieurschule Wismar. Als Baudirektor des Bezirks Rostock von 1952 bis 1960 war er unter anderem am Ausbau des Rostocker Hafens beteiligt.

Wegen seiner erfolgreichen Arbeit wurde er 1960 als Generaldirektor des Industrie- und Spezialbaus nach Berlin berufen. Hier zeichnete er verantwortlich für Großprojekte wie die Kraftwerke Lübbenau und Vetschau oder für das Erdölverarbeitungswerk Schwedt.

Weiter ging es nach seiner Berufung zum Stadtbaudirektor von Ost-Berlin mit Projekten in der Innenstadt wie der Restaurierung des Kronprinzenpalais oder der Schinkelschen Neuen Wache Unter den Linden. In diese Zeit fiel auch der Aufbau des Stadtzentrums rund um den Alexanderplatz sowie der Start des Wohnungsbauprogramms in der DDR. Nachdem er 1980 wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig berentet worden war, machte sich Günter Peters als Bauhistoriker und Publizist einen Namen. 1987 erschien seine „Kleine Berliner Baugeschichte“, der eine lange Liste von Büchern und Broschüren aus seiner Feder folgte.

Parallel dazu entwickelte er ein unermüdliches Engagement für den damaligen Bezirk Marzahn. Seiner Initiative ist unter anderem auch die Rekonstruktion der Alten Dorfschule Marzahn und deren Umgestaltung zum Bezirksmuseum zu verdanken. Peters war seit 1997 Vorsitzender des Fördervereins für das Bezirksmuseum Marzahn, später des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf.

Zu der Feierstunde anlässlich seines 90. Geburtstages haben neben dem Bezirksamt der Heimatverein und der Verein Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf eingeladen. „Als schon niemand mehr daran glaubte, setzte sich Günter Peters trotz großer Probleme bei der Finanzierung mit großer Energie für die Rekonstruktion des Schlosses ein“, würdigt Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke).

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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