Mit Geldern aus EU-Fonds : Wo europäische Förderung im Bezirk sichtbar wird

Im Reinickendorfer Rathaus konnten sich Besucher einen Monat lang über die Verwendung von EU-Geldern im Bezirk informieren. | Foto: JoM
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Manchmal wirkt Europapolitik direkt vor der Haustür. Das zeigen Projekte im Bezirk, denen EU-Gelder zugutekommen. Dabei wird Stadtentwicklung breit gefasst: baulich, sozial und nachhaltig.

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Europäischer Sozialfonds (ESF), das sind sperrige Begriffe für finanzielle Mittel, die die Europäische Union (EU) Mitgliedsstaaten für die Entwicklung kleiner Gebiete zur Verfügung stellt. Dahinter steckt die Idee eines Europas der Regionen. Das heißt, Europa nicht nur als Länder zu begreifen, sondern auch als viele kleine Bereiche innerhalb der jeweiligen Staatsgrenzen. Die Bedingungen für Bildung, Arbeit, Forschung und Wirtschaft sind dort individuell unterschiedlich. Wie es arme und reiche Staaten gibt, so gibt es auch strukturschwache und -starke Regionen. Die EU-Fonds sollen dazu beitragen, diese Unterschiede zu verringern. Mehr als zwei Drittel des aktuellen EU-Haushalts fließen in dieses Ziel.

Wo in Reinickendorf kommen die Mittel an? Projekte, die mit europäischen Förderprogrammen finanziert werden, zeigte das Bezirksamt knapp einen Monat lang in der Ausstellung "Europa in Reinickendorf" im Rathaus. Diese ist gerade zu Ende gegangen, die Projekte aber bestehen fort. Ein Blick auf drei von ihnen macht deutlich: EU-Förderung wirkt in Berlin auf vielfältige Weise.

Das meiste Geld kommt dem Märkischen Viertel zugute

Das Mammut der Vorhaben ist wohl der Umbau des Märkischen Viertels. Er wird mit Geldern des EFRE, des Bundes und des Landes Berlin unterstützt. Vor dem Hintergrund, dass das Viertel gerade durch den Zuzug von Familien eine Verjüngung erlebt, müssen entsprechende soziale Angebote ausgebaut werden. Die Erweiterung der Gebäude der Naturfreundejugend um einen Hort und einen Veranstaltungsraum sowie der Märkischen Grundschule um zwölf Klassenräume trägt dem Rechnung. Für die alternde Bevölkerung wird nach und nach Barrierefreiheit realisiert und diverse Einrichtungen werden energieeffizient saniert.

Ein Projekt, das mit dem ESF unterstützt wird, ist Care TV, umgesetzt von der Taco GmbH, die unter anderem IT-Fortbildungen anbietet. Care TV reagiert auf den zunehmenden Personalmangel in der Reinickendorfer Alterspflege und gleichermaßen auf ein geringes Arbeits- und Ausbildungsangebot für Alleinerziehende. Letztere produzieren unter Anleitung Imagefilme über die Arbeit in der Altenpflege und eignen sich so multimediale Qualifikationen an. Gleichzeitig knüpfen sie Kontakte zu möglichen Arbeitgebern in einem Feld, in dem händeringend Nachwuchs gesucht wird.

Auch der Lettekiez profitiert enorm

Auch das Quartiersmanagement Letteplatz profitiert vom ESF. Unter Beteiligung von Anwohnern wird hier entschieden, was der Kiez dringend braucht. Nachbarschaftsfeste, Obdachlosenhilfe und Verschönerungsmaßnahmen auf dem Letteplatz konnten so finanziert werden.

Laut Bürgermeister Frank Balzer (CDU) sind seit 2007 EU-Gelder in Höhe von 12,5 Millionen Euro nach Reinickendorf geflossen. Ihre Wirkung hält an.

Autor:

Josephine Macfoy aus Schöneberg

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