Lernwerkstatt für Sprachen: Bezirk investiert weiter in gute Ausbildung
In die Schule am Teltowkanal in der Rungiusstraße 46 lernen 310 Schüler. Viele von ihnen haben schwere sprachliche Defizite. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Viele Kinder haben einen Migrationshintergrund.
Neben aktuellen Flüchtlingskindern kommen auch viele Schüler aus Einwandererfamilien der zweiten und dritten Generation. Auch sie haben häufig nur unzureichende Deutschkenntnisse. Aber auch viele einheimische Kinder haben in dieser Region nur sehr mangelhafte Sprachkenntnisse.
In der Schule wurden auch die "Willkommensklassen" eingerichtet, in denen Schüler unterrichtet werden, die erst kurze Zeit in Deutschland sind und kaum Deutsch sprechen. Lehrer aus der Schule haben zusammen mit dem Verein FiPP das Konzept der "Lernwerkstatt Sprache" entwickelt. Am 11. Februar wurde der Raum mit einem reichhaltigen Materialangebot zur sprachlichen Förderung der Schüler eingeweiht. Die Schülerbibliothek konnte dabei in die Lernwerkstatt integriert werden. Aus dem Bonusprogramm des Senats standen dafür 50 000 Euro zur Verfügung.
"In jeder Woche haben ab jetzt mehrere Klassen Gelegenheit, die motivierenden Angebote in der Lernwerkstatt zu nutzen", erklärte Schulleiter Robert Himberg. "Die Kinder sollen zusätzlich zum regulären Deutschunterricht gefördert werden." Hörübungen und Hörspaziergänge sollen die auditive Wahrnehmung steigern. Zu den Methoden der Sprachförderung gehören beispielsweise kleine Theaterstücke oder kleine Hörspiele. Lese-Dominos, Bild-Wortkarten-Spiele und Gedichtwerkstätten erhöhen die Lesekompetenz und ermutigen zum kreativen Umgang mit Texten. "Wir wollen den Kindern Anreize zum ersten und hoffentlich lebenslangen, lustvollen Lesen bieten", sagte der Schulleiter.
Mit der neuen "Lernwerkstatt Sprache" können in der Schule am Teltowkanal zusätzlich sieben neue Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag angeboten werden, die sich mit Theater, Kochkurs oder dem Pop-Gesang beschäftigen.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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