Bocksprünge im Sonnenschein: Ziegenkinder tollen im Britzer Garten herum

Die kleinen Ziegenlämmer probieren jeden Tag ihre Kletterkünste im Freigehege aus. | Foto: Sylvia Baumeister
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Britz. Ende der zweiten Märzwoche kamen acht Ziegenlämmer zur Welt – zweimal Drillinge und einmal Zwillinge. Weil die Mutter den kleinen Bock „Mucki“ nicht angenommen hat, zieht Tierpflegerin Nora Herzlieb ihn mit der Flasche auf.

Ziegen sind neugierig – sagt der Volksmund. Beim Betreten des Ziegengeheges zeigt sich auch tatsächlich fast augenblicklich, dass dahinter keine Übertreibung steckt. Sowohl die drei Mütter im Ziegengehege nahe der Milchbar, als auch ihre insgesamt acht Kinder scheuen keinen Kontakt mit fremdem Besuch. Im Gegenteil: wer sich ihnen nähert, wird sofort beschnuppert und beknabbert. Besonderes Interesse aber zeigen diese Thüringer Waldziegen - eine hübsche, pflegeleichte, robuste, aber bedrohte Nutztierart – an ihrer Tierpflegerin Nora Herzlieb.

Vor allem der kleine Ziegenbock Casper, genannt „Mucki“, weicht seiner Tierpflegerin kaum von der Seite. Im Gegensatz zu den sechs Drillingskindern und seiner Zwillingsschwester Anthea muss er von Nora Herzlieb mit der Flasche großgezogen werden. „Seine Mutter Hanni hat ihn nicht angenommen. Das kommt hin und wieder mal vor. Meistens deshalb, weil der erste Kontakt zwischen Mutter und Kind nach der Geburt nicht geklappt hat, oder weil das Lamm zu schwach erscheint“, erklärt die 26jährige Tierpflegerin, die seit eineinhalb Jahren hier beschäftigt ist.

Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege und Fütterung aller im Gehege lebenden Tierarten: der Skudden-Schafe, der Saler-Rinder, der drei Esel, der Europäischen Hauskaninchen sowie der Hühner und Lauf-Enten. „Es ist viel Arbeit, aber es macht Spaß, denn die Tiere geben mir viel zurück“, erzählt Nora Herzlieb.

Flaschenkinder wie Mucki und auch „Mäuschen“, die als sehr schwaches Lamm im vorigen Jahr nach ihrer Geburt ebenfalls verstoßen worden war, haben ein besonders inniges Verhältnis zu ihrer Zieh-Mama. Mindestens acht Wochen lang, schätzt die Tierpflegerin, muss sie Mucki noch weiterhin morgens ab sieben Uhr alle zwei Stunden die Flasche geben. So lange, bis der kleine Ziegenbock allein in der Lage ist, Futter aufzunehmen. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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