Auf den Spuren von Anne Frank
EwerKultur stellt Rechercheergebnisse und Kunstinstallationen aus

Hans und Karin Althaus sowie Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach (von links) gestalteten eine Ausstellung zu Anne Frank und ihrem Tagebuch. | Foto: Bernd Wähner
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Im EwerKultur in der Schwanebecker Chaussee 5-9 hat die Ausstellung „Anne – eine Erinnerung an Anne Frank und ihr Tagebuch“ eröffnet.

Das Atelierhaus ist der Arbeitsplatz der Künstler Rudolf. J. Kaltenbach und Silvia Fohrer. Beide sind inzwischen in der Region als Initiatoren des Projektes "Steine ohne Grenzen" bekannt. Sie engagieren sich aber auch mit weiteren Projekten für Völkerverständigung, Frieden und gegen Rechtsextremismus und Rassismus. So kamen sie auch mit Karin Althaus in Kontakt.

Die Bucherin arbeitete in einem Kinderheim. Vor fünf Jahren initiierte sie mit fünf Mädchen aus diesem Heim das Projekt „Auf den Spuren von Anne Frank“. Diese Mädchen waren alle in etwa in dem Alter wie Anne Frank, als sie ihr Tagebuch schrieb, zwischen zehn und 16 Jahre.

„Die Mädchen schrieben zu Beginn eine Mindmap. Und dann begannen wir, uns auf die Spuren von Anne Frank zu begeben“, berichtet Karin Althaus. Unter anderem besuchten die Mädchen das Anne-Frank-Museum, waren im ehemaligen Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen und suchten auf Flohmärkten Gegenstände, die aus der Zeit stammten, in der Anne Frank lebte.

Sie lasen das Tagebuch, sahen sich Filme über Anne Frank an und suchten nach Zeitzeugen. Diese fanden sie dann auch, unter anderem mit dem inzwischen verstorbenen Heinz Heßdörfer, der mal eine Zeit lang im Haus von Anne Frank wohnte Und auch mit Karl-Hein Schulz, ein inzwischen Hundertjähriger, der aus eigenem Erleben vom Umgang der Nazis mit jüdischen Kindern berichten kann. Außerdem trafen sie Eva Schloss, die Stiefschwester von Anne Frank.

Kleid und Schuhe von Anne Frank

Ihre Forschungsergebnisse fassten die Mädchen in drei Bänden zusammen, die nun in der Ausstellung im EwerKultur ebenso anzusehen sind wie weitere Forschungsergebnisse. Unter anderem sind in dieser Ausstellung im Original eine Haarbürste, ein Kleidchen, Schuhe und Haarklammern von Anne Frank zu besichtigen. Für ihr Projekt sind die Mädchen inzwischen unter anderem mit dem bundesdeutschen Förderpreis „Demokratisch Handeln“ ausgezeichnet worden.

Dass das Lesen von Tagebüchern von früher helfe, die Vergangenheit zu verstehen, das merkten nicht nur die Mädchen in ihrem Projekt, sondern das weiß auch die Künstlerin Silvia Fohrer. Sie nimmt die Ausstellung mit den Forschungsergebnissen der Mädchen als Ausgangspunkt für weitergehende künstlerische Installationen zum Erinnern und zu Tagebüchern.

Unter anderem können in der Ausstellung „Steine für Frieden und Menschlichkeit“ gestaltet werden. Es ist die Nachbildung einer Tür zu sehen, hinter der sich Anne Frank versteckt hat. In einer weiteren Installation sind Schottersteine und Schienen von Gleisen aus einem KZ-Außenlager zu besichtigen. Außerdem sind Videos von Anne Frank anzuschauen sowie Kunstwerke weiterer Künstlerinnen und Künstler zu besichtigen. Unterstützt wird diese stetig wachsende Ausstellung mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“.

Weitere Informationen unter ewerkultur.wordpress.com/2021/03/05/mut-20sog. Zu besichtigen ist die Ausstellung nach telefonischer Anmeldung unter 0175 756 28 72 sowie unter steineohnegrenzen@aol.com.

Hans und Karin Althaus sowie Silvia Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach (von links) gestalteten eine Ausstellung zu Anne Frank und ihrem Tagebuch. | Foto: Bernd Wähner
Karin Althaus bereitet die neue Ausstellung im EwerKultur vor. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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