Happy End für frühere Patientin
Nach einem Schlaganfall erwartet Anna ihr erstes Kind

Dr. Annette Isbruch, leitende Oberärztin in der Geburtshilfe und Gynäkologie, macht einen 3-D-Ultraschall bei Anna. | Foto: Helios Kliniken/ Thomas Oberländer
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  • Dr. Annette Isbruch, leitende Oberärztin in der Geburtshilfe und Gynäkologie, macht einen 3-D-Ultraschall bei Anna.
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Dass man auch nach einem Schlaganfall wieder ins normale Leben zurückfinden kann, zeigt derzeit die 26-jährige Anna.

Sie ist auf den ersten Blick eine ganz normale Schwangere. Schwer vorstellbar ist, dass sie vor zwei Jahren mit 24 Jahren einen Schlaganfall hatte. Für sie war das dennoch kein Grund, ihre Lebensplanung nicht fortzusetzen. Sie erwartet demnächst ein Mädchen.

Anna strahlt vor Freude. Kürzlich kam sie zur ersten Vorsorgeuntersuchung ins Helios Klinikum Buch. Dr. Annette Isbruch, leitende Oberärztin in der Geburtshilfe und Gynäkologie, macht einen 3-D-Ultraschall bei der werdenden Mutter: Alles sieht gut aus. Beide sprechen auch über ihre Vorgeschichte, Medikation, Geburtsanmeldung und weitere Fragen. „Wichtig ist der interdisziplinäre Austausch und die intensive Beratung“, sagt Dr. Annette Isbruch. Das Risiko für einen weiteren Schlaganfall bei Schwangeren ist statistisch gesehen allerdings sehr gering. Einer Schwangerschaft steht auch trotz der Vorgeschichte Schlaganfall grundsätzlich nichts im Wege.

„Schön, eine ehemalige Patientin so wohlauf zu sehen“, freut sich Professor Dr. Marius Hartmann, Chefarzt am Institut für Neuroradiologie am Helios Klinikum Buch. „Besonders wenn so ein besonderes Ereignis bevorsteht. Bei jungen Frauen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben, gibt es grundsätzliche keinen Grund von der Schwangerschaft abzuraten.“

„Erschreckend zu wissen, was alles hätte passieren können“

Anna, ehemalige Leistungssportlerin im Eiskunstlauf, hat eine wunderbar vereinnahmende Ausstrahlung und weiß, wie man Haltung bewahren kann. Aber wenn sie an den Tag im Frühling vor zweieinhalb Jahren zurückdenkt, beben ihr noch die Hände. „Erschreckend zu wissen, was alles hätte passieren können“, sagt Anna. Eigentlich war sie an dem Morgen des Schicksalstages mit ihrer Schwester verabredet, aber ihr sind Sachen aus der Hand gefallen, sie konnte nicht richtig sehen, nicht fühlen, hatte stechende Kopfschmerzen und Wortfindungsstörungen. Das alles sind Hinweise auf einen möglichen Schlaganfall. Zum Glück kam die Schwester vorbei und wählte die 112.

Dann wurde Anna mit dem Rettungswagen ins Helios Klinikum Berlin-Buch gefahren. Dort ging es dann auf einmal ganz schnell, erinnert sie sich. „Professor Dr. Hartmann und unzählige seiner Kollegen standen auf einmal vor mir. Es hieß Diagnose Schlaganfall und sofort operieren.“ Keine Zeit mehr für eine Umarmung mit ihrer Schwester und ihrem Mann. Die beiden waren mittlerweile auch in der Klinik eingetroffen.

Dem Expertenteam gelingt eine Entfernung des Blutgerinnsels mit Kathetertechnik. „Siebeneinhalb Stunden nach Symptombeginn wurde das verschlossene Gefäß erfolgreich und komplikationslos geöffnet. Anna war am Folgetag nahezu beschwerdefrei, ohne Lähmung und Sprachstörung“, erinnert sich Professor Hartmann. Nach einer Woche Klinikaufenthalt folgten drei Wochen ambulante Reha. „Das war eine bewegende Zeit. Ich war in Therapie mit Schlaganfallpatienten, die nicht sprechen konnten und im Rollstuhl saßen. Und ich selbst hatte kaum Beschwerden“, berichtet Anna. Ein bisschen aufgeregt ist sie jetzt schon im Hinblick auf die Geburt, aber grundsätzlich positiv gestimmt. Die motivierenden und entspannenden Gespräche mit den Ärzten bestärkt sie darin.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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