Stadtteilzentrum will sein Programm weiter ausbauen
Wo ist die Tab-Taste? Wie öffnet man ein Schreibprogramm? Und überhaupt: Wie schließe ich einen Computer eigentlich an? Ela Maciejewski weiß alle Antworten. Es sind die grundlegendsten Fragen, mit denen sich die Mitarbeiterin des Stadteilzentrums jeden Dienstagmorgen konfrontiert sieht. Denn mit einem Computer hatten die meist älteren Damen und Herren in ihrer Runde nur dann zu tun, wenn sie Familienmitglieder E-Mails verschicken ließen. Jetzt hilft Maciejwski den Laien, der fremden Technik Herr zu werden. Dies ist die neue Computergruppe des Stadtteilzentrums. Aber es handelt sich nicht um einen Kurs im herkömmlichen Sinne. Denn Ela Maciejewski ist keine speziell ausgebildete Referentin. Alles, was sie leistet, ist Hilfe zur Selbsthilfe. Ihre Schützlinge erzählen sich gegenseitig, was sie wissen. Lernen und erklären funktionieren in Eigenregie.
Dieses Konzept möchte Stadtteilkoordinator Jörg Schulenburg schon bald auf andere Angebote des Hauses übertragen. "Wir wollen Stadtteilarbeit aufbauen, die von Bürgern getragen wird", nennt er das Ziel. Mit anderen Worten: Die Angebote sollen auf dem ehrenamtlichen Einsatz der Anwohner beruhen. So wird es am ehesten gelingen, dass sie ihr Stadtteilzentrum als solches annehmen. "Bis jetzt ist es noch eine Ansammlung von Dienststellen des Bezirks", sagt Schulenburg frei von Illusionen. "Was wir dringend brauchen, sind weitere ehrenamtliche Mitstreiter."
Ob Schachgruppe oder Heimatkunde-Kreis - jeder freiwillige Helfer kann die Fähigkeiten einbringen, die ihm liegen. So wie Peter Krug, seit 45 Jahren im Ortsteil wohnhaft und mit gleich zwei Herzensangelegenheiten befasst: einem Tauschring und einem Filmclub. Aus Schulenburgs Sicht genau das Richtige, um das spärliche Kulturangebot in Charlottenburg-Nord zu erweitern. Mit Krug weiß er einen Mann an seiner Seite, der Projekte nicht nur anpackt, sondern auch um Gleichgesinnte wirbt. Und wer könnte das besser als jemand, der den Ortsteil sozusagen seit seiner Entstehung kennt?
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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