EDV-System der Musikschule funktioniert noch immer nicht fehlerfrei

Steglitz-Zehlendorf.

Die Leo-Borchard-Musikschule bekommt neues Personal. Nun hoffen die mehr als 300 freiberuflichen Dozenten, dass es endlich aufwärts geht.

Die mit rund 8000 Schülern größte Musikschule Deutschlands hat ein Krisenjahr hinter sich. Ende 2014 erließ das Bezirksamt eine Haushaltssperre. Sie führte in der Einrichtung dazu, dass auslaufende Schülerverträge nicht verlängert und keine neuen geschlossen werden durften.

Für einige Dozenten hatte das drastische Auswirkungen: „Wenn mehrere hundert Euro im Monat fehlen, wird das schnell existenziell“, erläutert Musiklehrer Dirk Strakhof. Etwa zehn Lehrer hätten der Musikschule den Rücken gekehrt. Die Zahl der Schüler sei zurückgegangen. „Laut Statistik von Ende September haben wir rund 530 Kinder und Jugendliche verloren.“

Schließlich hob die Bezirksverordnetenversammlung im Juni vergangenen Jahres die Haushaltssperrefür die Musikschule wieder auf. Neue Verträge konnten unterzeichnet werden. Doch die Krise war damit nicht vorbei. Ein neu eingeführtes EDV-System erstellte fehlerhafte Abrechnungen. Diese Probleme bestehen fort, räumt Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) auf Nachfrage ein.

Das neue EDV-System soll – wie seit einiger Zeit gesetzlich vorgeschrieben – eine Einzelabrechnung für Unterricht, Elterngespräche, Vorspiele ermöglichen und das pauschalierte Verfahren ersetzen. „Wir sind einer der ersten Bezirke, der in das Programm eingestiegen ist“, sagt Richter-Kotowski.

Dieses Vorpreschen hält Strakhof dem Bezirksamt vor. „Warum musste ausgerechnet die größte Musikschule das System testen?", fragt er. Kollegen würden noch heute auf Honorare aus 2013 und 2014 warten. Für den Jazzbassisten steht fest: "Das Bezirksamt hat sich zwei Jahre lang viel zu wenig gekümmert." Wenn es gewollt hätte, wäre über die Schule wie in Schöneberg gar nicht erst eine Haushaltssperre verhängt worden.

Ob die zwei zusätzlichen Verwaltungskräfte den Bearbeitungsstau auflösen könnten, bleibe abwarten. Auch Stadträtin Richter-Kotowski räumt ein: „Wir haben nicht so viel Personal bekommen, wie wir wollten.“ sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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