Das Museumsdorf Düppel startet im Jubiläumsjahr durch

Arbeitsplatz auf historischem Boden: Julia Heeb und Katrin Pfützner im Museumsdorf Düppel. | Foto: Sabka
  • Arbeitsplatz auf historischem Boden: Julia Heeb und Katrin Pfützner im Museumsdorf Düppel.
  • Foto: Sabka
  • hochgeladen von Sab Ka

Dahlem. Wenn Katrin Pfützner die Arbeit beginnt, fährt die Koordinatorin des Freiluftmuseums Düppel erst einmal ihren Computer hoch. Eine lange Liste mit E-Mails wartet auf Beantwortung. Dass hier einmal ein Computer stehen würde, war vor 40 Jahren undenkbar. Das heutige Gelände des Freilichtmuseums war eine riesige Ausgrabungsstelle.

Und noch einmal rund 800 Jahre früher trieben vielleicht gerade zur selben Zeit ein paar Bauern die Schweine in den Wald. Schweine, Frau Pfützner? "Ja, im Mittelalter war es üblich die Tiere im Wald zu hüten", erläutert sie. Die anderen Bewohner des Dorfes waren damals mit Wasserholen, Feuermachen, der Feldarbeit oder den Arbeiten am Teertrichter beschäftigt - ein beliebter Klebstoff seinerzeit.

Für die heutigen "Bewohner" des Museumsdorfes ist das noch immer eine Selbstverständlichkeit. Sie verrichten ebenso wie im Mittelalter ihre Arbeit - aber nur am Wochenende. Ansonsten gehen die Vereinsmitglieder des Förderkreises Museumsdorf Düppel einem geregelten Alltag nach. Sie sind Wissenschaftler und versuchen im Experiment Eisen zu verhütten oder "Klebstoff" entstehen zu lassen. "Experimentelle Archäologie" wird das dann genannt.

Die Menschen, die das acht Hektar große Museumsdorf jeden Sonnabend und Sonntag zum Leben erwecken, leben wie vor 800 Jahren in schlichten Hütten. Sie wurden nach archäologischen Funden zwischen 1975 und 2008 rekonstruiert. Die Vereinsmitglieder bieten unterhalb der Woche auch Führungen für Schulklassen an. Zusätzlich wurden anlässlich des 40-jährigen Bestehens in diesem Jahr Informationstafeln im Dorf errichtet, Broschüren, Handzettel und ein Kinderbuch gedruckt.

Auch die museale Arbeit geht weiter. Julia Heeb zum Beispiel, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Archäologin des Museumsdorfes, soll ein Archiv aufzubauen. In der Euphorie der Anfangsjahre, als sich der Verein zur Rekonstruktion des mittelalterlichen Dorfes entschied, sind viele Materialien an unterschiedliche Orte gelangt. "Dokumentationen, Fundstücke und wissenschaftliche Arbeiten aus der Ausgrabungszeit befinden sich an unterschiedlichen Orten. Ein Teil im Museum für Vor- und Frühgeschichte, im Museumsdorf Düppel. So manches interessante Foto befindet sich in Privathaushalten bei den heute mitunter 80-jährigen Gründungsmitgliedern. Wahre Schätze sind das", sagt Julia Heeb.

Schätze bietet das Museumsdorf auch im Jubiläumsjahr. Am 17. Mai fand das große Fest zum 40-jährigen Bestehen statt. Als nächstes steht der Märchentag "1001 Nacht" am 21. Juni an. Um 12 und um 14 Uhr gibt es Lesungen mit der Übersetzerin Dr. Claudia Ott. "Ihre Lesungen sind immer richtig spannend", sagt Katrin Pfützner. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

Museumsdorf Düppel, Clauertstraße 11, Öffnungszeiten Sa/So 10-17 Uhr. Mehr Infos auf www.dueppel.de
Sabine Kalkus / sabka
Autor:

Sab Ka aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 154× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 935× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 597× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.094× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.983× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.