Fototagebuch zum Krieg
Fotokünstlerin zeigt Fotos und Texte aus der Ukraine

Ein Blick in die Ausstellung „Splitter des Lebens“, die derzeit im Museum Europäischer Kulturen zu sehen ist.  | Foto:  Staatliche Museen zu Berlin/Museum Europäischer Kulturen/Christian Krug
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  • Ein Blick in die Ausstellung „Splitter des Lebens“, die derzeit im Museum Europäischer Kulturen zu sehen ist.
  • Foto: Staatliche Museen zu Berlin/Museum Europäischer Kulturen/Christian Krug
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Im Museum Europäische Kulturen (MEK) ist derzeit die beeindruckende Ausstellung „Splitter des Lebens“ zu sehen. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die in Berlin lebende Künstlerin Mila Teshaieva in ihre ukrainische Heimatstadt Kiew gereist. Das dabei entstandene Tagebuch enthält sehr persönliche Aufzeichnungen der ersten Kriegsmonate in Bild und Wort.

Teshaieva wollte den dramatischen historischen Moment für ihr Land und Europa hautnah miterleben und vor allem festhalten. Ihr Tagebuch beginnt in den ersten Kriegstagen, in denen die russischen Truppen Kiew einkesselten und die Menschen in Panik flohen. Es endet in den letzten Apriltagen, in denen die erdrückenden Folgen der Kriegsverbrechen in der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew entdeckt wurden. Es enthält persönliche Aufzeichnungen der ersten Kriegsmonate und dokumentiert das Leben während des Krieges, das sowohl von Zerstörung als auch von Zusammenhalt und Widerstand geprägt ist. Zuerst hatte Teshaieva ihre Aufzeichnungen und Fotos auf der Internetplattform dekoder.org veröffentlicht.

„Mila Teshaievas Fototagebuch vermittelt einen Eindruck des Kriegsalltags, der in seiner eindringlichen Bildsprache außerordentlich nah geht“, sagt Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Er freut sich, dass diese wichtige Ausstellung innerhalb von nur vier Wochen realisiert werden konnte.

Elisabeth Tietmeyer, Direktorin des Museums Europäischer Kulturen, sagt dazu: „Mila Teshaieva verbindet gründliche wissenschaftliche Analyse mit einer ganz besonderen Ästhetik.“ Dem Museum, das sich mit seiner Forschung unter anderem auf Veränderungen des alltäglichen Lebens in Europa konzentriert, sei sie schon seit Längerem verbunden. „Als wir von ihrem Tagebuch-Projekt erfuhren, war für uns daher sofort klar, dass wir daraus eine Ausstellung machen müssen“, erklärt Tietmeyer.

Mila Teshaieva ist 1974 in Kiew geboren und dort aufgewachsen. Seit 2010 lebt sie auch in Berlin. Teshaieva nutzt Fotografie, Video und Text in Langzeit-Projekten, um die Spannung zwischen individueller und kollektiver Identität zu beschreiben. Ihre Werke werden in Museen weltweit ausgestellt und sind in einigen öffentlichen Sammlungen vertreten. Ihre umfassende Werkschau „Imagined Community“ wurde 2018/2019 im MIT Museum Boston gezeigt. Seit 2016 ist sie Mitglied der Agentur Ostkreuz.

Die Ausstellung „Splitter des Lebens“ wird gefördert durch das Kuratorium Preußischer Kulturbesitz und ist im Museum Europäischer Kulturen, Arnimallee 25, bis zum 15. Januar 2023 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Montags ist das Museum geschlossen.

Ein Blick in die Ausstellung „Splitter des Lebens“, die derzeit im Museum Europäischer Kulturen zu sehen ist.  | Foto:  Staatliche Museen zu Berlin/Museum Europäischer Kulturen/Christian Krug
In ihrer Ausstellung „Splitter des Lebens“ dokumentiert die Künstlerin Mila Teshaieva die ersten Wochen des Krieges. Jedes ihrer Fotos ist mit einem Text beschrieben.  | Foto:  Mila Teshaieva
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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