Preis als Antrieb und Vision
Internationale Kunstkritiker küren Brücke-Museum zum Museum des Jahres

Außenansicht des Brücke-Museum zur Ausstellung Małgorzata Mirga-Tas 2023. | Foto:  Tomas Bruns
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Die deutsche Sektion des internationalen Kunstkritikerverbandes AICA hat das Brücke-Museum als Museum des Jahres gekürt. Das ist die wichtigste Auszeichnung für Museen in Deutschland.

„Das kleine Brücke-Museum mit seiner Expressionismus-Sammlung am Rand des Berliner Grunewalds hat unter der Leitung von Lisa Marei Schmidt seit 2017 wegweisende Modelle einer kritischen Befragung der eigenen Geschichte und Sammlung entwickelt und sich als lebendiger Treffpunkt in der Kulturszene der Hauptstadt etabliert“, heißt es in der Begründung des AICA zur diesjährigen Preisvergabe. Museumsleiterin Lisa Marei Schmidt hätte das Brücke-Museum und seine Sammlung von Grund auf neu gedacht, so AICA-Juror Eckhart Gillen. „Die Künstler der Brücke werden kritisch kontextualisiert, vor dem Hintergrund sowohl der Kolonialgeschichte des Deutschen Kaiserreiches als auch des Nationalsozialismus“, erklärt Gillen weiter.

Das Brücke-Museum am Bussardsteig hat in Zusammenarbeit mit Universitäten Provenienzforschung und die Digitalisierung der Bestände vorangetrieben. Zugleich positioniert sich das Haus mit Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Zuletzt waren in einer Ausstellung Stoffbilder der polnischen Roma-Künstlerin Malgorzata Mirga-Tas zu sehen.

„Ich freue mich über diese Auszeichnung, die mich und mein Team in unserer Arbeit sehr bestärkt. Wir haben vieles erreicht in den letzten sieben Jahren, aber auch noch etliche Aufgaben vor uns“, sagt Museumsdirektorin Lisa Marei Schmidt. Der Preis sei Antrieb und Vision für das Brücke-Museum, „ein gesellschaftlich relevantes Ausstellungshaus zu sein, verschiedene Communities zusammenzubringen und unsere bedeutende Expressionismus-Sammlung in Zukunft in bestmöglicher Weise präsentieren zu können.“

Das Brücke-Museum in Dahlem am Bussardsteig wurde als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet.  | Foto:  Cee Cee Berlin
  • Das Brücke-Museum in Dahlem am Bussardsteig wurde als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet.
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Die Auszeichnung „Museum des Jahres“ wird jedes Jahr von der AICA-Sektion vergeben. Ausgezeichnet werden außerdem jährlich die „Ausstellung des Jahres“ und die „Besondere Ausstellung“. Auch letzterer Titel wurde in der Vergangenheit an das Brücke-Museum vergeben. 2020 wählte die AICA die Ausstellung „Vivian Suter. Bonzo`s Dream“ aus.

Für das Museum des Jahres stellen drei Mitglieder der AICA drei Nominierungen zur Diskussion und Wahl, über die dann die Mitgliederversammlung entscheidet. In der Vergangenheit erhielten den Titel zum Museum des Jahres unter anderem die Kunstmuseen Krefeld (2020), das Kunstmuseum Stuttgart (2021), das Folkwang Museum in Essen (2019) und das Städel Museum in Frankfurt am Main (2012).

Das Brücke-Museum in Dahlem entstand auf Initiative des Künstlers Karl Schmidt-Rottluff. Es sollte der Künstlergruppe „Brücke“ gewidmet sein. Mit einer Schenkung an das Land Berlin legte er den Grundstein für die Sammlung. 1967 wurde das Museum in dem Neubau Bussardsteig 9 eröffnet.

Besucht werden kann das Museum Mittwoch bis Montag von 11 bis 17 Uhr, dienstags ist geschlossen. An jedem dritten Donnerstag im Monat ist von 11 bis 20 Uhr offen. Der Eintritt kostet sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Aktuell ist die Ausstellung „Hanna Bekker vom Rath. Eine Aufständische für die Moderne“ zu sehen. Die Künstlerin Hanna Bekker war eine wichtige Wegbereiterin der modernen Kunst.

Weitere Informationen finden sich auf www.bruecke-museum.de.

Außenansicht des Brücke-Museum zur Ausstellung Małgorzata Mirga-Tas 2023. | Foto:  Tomas Bruns
Das Brücke-Museum in Dahlem am Bussardsteig wurde als „Museum des Jahres“ ausgezeichnet.  | Foto:  Cee Cee Berlin
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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