Internationaler Bund betreibt die einzige Notübernachtung im Bezirk
Dahlem. Am 15. November eröffnet der Internationale Bund (IB) in der Königin-Luise-Straße 98 eine Notübernachtung im Rahmen der Kältehilfe. 30 obdachlose Menschen finden dann in der Einrichtung einen warmen Platz zum Schlafen und werden mit Essen versorgt.
Männer und Frauen sind willkommen. Es gibt acht Zimmer und eine große Küche als Gemeinschaftsraum. „Wie wir die Räume aufteilen, wo wir Männer, wo Frauen unterbringen, entscheiden wir danach, wie die Anfragen aussehen, da sind wir flexibel“, erklärt Projektleiterin Claudia Nickel. „Ein paar Plätze werden wir sicherlich vorsichtshalber für Frauen reservieren.“
Ab 19 Uhr sind die Bedürftigen willkommen, bleiben können sie bis um nächsten Morgen um 7 Uhr. Sie erhalten ein warmes Abendessen, zubereitet von Auszubildenden des IB, und ein kleines Frühstück bevor sie die Unterkunft wieder verlassen. Auch Duschgelegenheiten sind im Angebot.
Drei bis vier feste Mitarbeiter kümmern sich um die Bewohner, unterstützt von Ehrenamtlichen, die tageweise helfen. „Klar würden wir uns über weitere Freiwillige freuen, brauchen wir immer“, sagt Nickel. Ebenso sind Spenden willkommen – Bettdecken, Kopfkissen, Tee und Kaffee oder Duschgels. „Wir planen auch eine kleine Kleiderkammer und nehmen gerne warme Wintersachen entgegen.“
Die Notübernachtung ist ein Nachfolgeprojekt von „Luis und Luise“, das im vergangenen Winter von der milaa gGmbH an derselben Adresse betrieben wurde. Die milaa gGmbH ist eine Tochter des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf und leitete auch eine Einrichtung nur für Frauen in der Zehlendorfer Busseallee. „Leider können wir die Unterkünfte nicht weiter betreiben, da wir mit neuen Projekten total ausgelastet sind“, sagt Ann Jeanette Rupp von der milaa.
Mit dem IB hat das Bezirksamt einen neuen Träger gefunden. Aktuell ist die Notübernachtung in der Königin-Luise-Straße in Dahlem die einzige in Steglitz-Zehlendorf.
Berlinweit gibt es schätzungsweise rund 6000 Obdachlose und etwa 700 Notübernachtungsplätze. Der Senat will diese Zahl bis Ende 2017 möglichst schnell auf 1000 erhöhen.
Wer in der Notübernachtung des IB helfen oder etwas spenden möchte, kann sich per E-Mail an claudia.nickel@internationaler-bund.de melden. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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