Eine willkommene Finanzspritze
Tierheim erhält erstmals Landesmittel
Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) besuchte kurz vorm Jahreswechsel das Tierheim am Hausvaterweg – und er kam nicht mit leeren Händen. Symbolisch überreichte er dem Team des Falkenberger Tierasyls ein Multifunktionsmobil und Futterspenden.
Während sich das Tierheim bislang ausschließlich aus Spenden, Erbschaften und ähnlichen Zuwendungen finanzieren musste, erhielt die Einrichtung im vergangenen Jahr zum ersten Mal überhaupt Landesmittel: Die Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung steuerte für 2018 insgesamt 314 000 Euro bei.
Allein 259 000 Euro investierte der Tierschutzverein für Berlin (TVB), der das Heim betreibt, um die Katzenquarantänestation auszustatten. 30 000 Euro flossen unter anderem in die Erweiterung der Reptilien-Quarantäne, den Regenschutz am Katzenhaus und den Kauf von Spezialfutter. 25 000 Euro kostete ein sogenanntes Multicar, das im Hausvaterweg schon lange auf dem Wunschzettel stand. Das Nutzfahrzeug ist vielseitig einsetzbar, etwa für den Futter-Transport, für die Grünflächenpflege oder für Bauarbeiten auf dem Tierheim-Gelände.
„Das Tierheim Berlin ist für die Haustiere dieser Stadt eine wichtige Institution“, sagte Senator Behrendt bei seinem Vor-Ort-Termin im Hausvaterweg kurz vorm Jahreswechsel. „Gerade vor der Urlaubszeit werden häufig Tiere ausgesetzt. Die Einrichtung bietet ihnen ein neues Zuhause, das unterstützen wir gern mit unseren Haushaltsmitteln.“
Endlich eine sichere Geldquelle
Der Kaulsdorfer SPD-Abgeordnete Sven Kohlmeier hatte sich in den Haushaltsberatungen explizit für eine Förderung des Tierheims eingesetzt. Er begleitete den Justizsenator bei seinem Besuch in Falkenberg. „Das Tierheim leistet eine wertvolle und großartige Arbeit für Berlin und für viele Tiere“, so der Sozialdemokrat. „Dieses Engagement soll auch wertgeschätzt werden. Das Tierheim wird weiterhin auf Spenden und Unterstützung angewiesen sein, aber mit den Landesmitteln hat es erstmals eine feste Einnahmebasis.“ Kohlmeier kündigte an, sich dafür auch in Zukunft einzusetzen. Für das laufende Jahr ist bereits eine weitere Finanzspritze vorgesehen: 302 000 Euro gibt es 2019.
„Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung“, sagte Tierheim-Geschäftsführer Jan Berge. „Für unseren gemeinnützigen Verein zählt jeder Euro. Wir erfüllen für Berlin eine bedeutende Aufgabe, denn wir kümmern uns um die vielen Tiere in Not, die in der Hauptstadt ohne uns kaum eine Chance hätten. Die wertvolle Geste des Senats zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt und anerkannt wird. Das ist ein wichtiges Signal.“
Betrieb kostet über acht Millionen Euro im Jahr
Der Betrieb des Tierheims kostet den Tierschutzverein für Berlin jedes Jahr mehr als acht Millionen Euro. Mit einer Fläche von 16 Hektar ist die Einrichtung so groß wie 22 Fußballfelder. Es gibt vier Katzenhäuser, sechs Hundehäuser, ein Kleintierhaus, ein Vogelhaus und ein großes Gehege für freilebende Katzen. Hinzu kommt der Tierschutz-Bauernhof für Nutztiere wie Schweine, Ziegen, Schafe, Gänse und Hühner sowie eine Station für Reptilien, Affen und andere exotische Tiere.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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