Ein Jubiläumsjahr mit vielen Veranstaltungen
So wird der 50. Geburtstag der Großsiedlung Fennpfuhl gefeiert

Blick auf die Großsiedlung Fennpfuhl nach ihrer Fertigstellung. | Foto:  Rainer Bosse/Bürgerverein Fennpfuhl
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  • Blick auf die Großsiedlung Fennpfuhl nach ihrer Fertigstellung.
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Der 1. Dezember 1972 gilt als Geburtsstunde des Ortsteils Fennpfuhl. An diesem Tag wurde der Grundstein für das Wohnhochhaus am Roedernplatz gelegt. Weil es im Winter mit dem Feiern schwierig ist, entschieden der Bürgerverein Fennpfuhl und das Bezirksamt, das Jubiläum „50 Jahre Fennpfuhl“ übers ganze Jahr mit Veranstaltungen zu begehen.

„Der sogenannte Investitionskomplex Leninallee-Weißenseer Weg, später Ho-Chi-Minh-Straße, stand von der Grundsteinlegung an für mehr als zehn Jahre im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses“, berichtet Rainer Bosse, der Vorsitzende des Bürgervereins. „Auf einer Fläche von etwas mehr als zwei Quadratkilometern, die damals auch noch ein Gebiet nördlich der Allee bis in Höhe des heutigen Allee-Centers umfasste, sollten nicht nur Wohnungen für etwa 50 000 Einwohner, sondern erstmalig auch alle notwendigen Infrastruktureinrichtungen gleichzeitig errichtet werden.“

Heute leben in der Großsiedlung über 33 000 Menschen, Tendenz steigend, berichtet Stadtteilkoordinatorin Tina Messerschmidt. Sie koordiniert gemeinsam mit dem Bürgerverein und dem Bezirksamt die anstehenden Veranstaltung. Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) weist indes darauf hin, dass dieses Jubiläum etwas Besonderes ist. Die Großsiedlung Fennpfuhl war die erste ihrer Art, die im Ostteil der Stadt geplant wurde. Und nach deren Vorbild wurden weitere, wie in Marzahn, Hohenschönhausen und Hellersdorf, aber auch Großsiedlungen in anderen ostdeutschen Städten geplant. Ziel war, bezahlbare Wohnungen mit entsprechender Infrastruktur und grünen Innenhöfen zu schaffen.

Diesen Blick auf die sich im Aufbau befindliche Großsiedlung Fennpfuhl fing Fotograf Werner Engel 1976 ein. | Foto: Werner Engel/ Quelle: Rainer Bosse/ Bürgerverein Fennpfuhl
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Nicht alles wurde, wie ursprünglich geplant auch gebaut, berichtet Rainer Bosse. So war zum Beispiel ein Freibad mit einem Zwölf-Meter-Turm vorgesehen, das nie verwirklicht wurde. Auch zwei Fußgängerbrücken über die Landsberger Allee wurden gecancelt, ebenso ein Kulturhaus. „Hier wurde nach dem Prinzip der gleitenden Projektierung gebaut“, so Rainer Bosse. „Immer wieder gab es Änderungen, was für die Bauleute nicht einfach war.“

Trotzdem kann sich sehen lassen, was entstand: 15 518 Wohnungen, 13 Schulen, neun Schulsporthallen, zwei separate Schulmensen, eine Spezialschule für Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung, 15 Kinderkombinationen (Kindergarten und -krippe), fünf Kaufhallen, zwei Seniorenwohnheime, zwei Schwimmhallen, dazu eine Großsporthalle, drei Clubgaststätten, der Gastronomiekomplex Seeterrassen, ein Gesundheitszentrum, drei Dienstleistungsobjekte mit Jugendklub und Postfiliale, ein Warenhaus, ein Studentenwohnheimkomplex mit 2000 Plätzen und ein Gemeindezentrum der evangelischen Kirche, listet Rainer Bosse auf. Und wie zu hören ist, leben die Menschen gern in Fennpfuhl.

Der heutige Fennpfuhl war mal komplett trockengelegt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man im unteren Drittel des Bildes in der Mitte einen großen Findling, der sich heute vor der Anton-Saefkow-Bibliothek befindet. | Foto: Quelle: Rainer Bosse/ Bürgerverein Fennpfuhl
  • Der heutige Fennpfuhl war mal komplett trockengelegt. Bei genauerem Hinsehen erkennt man im unteren Drittel des Bildes in der Mitte einen großen Findling, der sich heute vor der Anton-Saefkow-Bibliothek befindet.
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Aus Anlass des Jubiläums präsentieren Bürgerverein und Bezirksamt zum Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen, bis zum 15. Juli zunächst die Fotoschau „Urbane Perspektiven Fennpfuhl“. Zu sehen ist sie in der Margarete-Steffin-Volkshochschule, Paul-Junius-Straße 71. Die Fotoschau ist als Wanderausstellung konzipiert. Sie wird danach in der Anton-Saefkow-Bibliothek, der Begegnungsstätte „Quatschtrommel“ und der Begegnungsstätte „RoBertO“ im Haus der Generationen zu sehen sein. Zu besichtigen ist sie Montag bis Freitag 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Schostakowitsch-Musikschule am selben Ort veranstaltet ab 3. Juli eine Konzertreihe auf der Freilichtbühne. Näheres wird rechtzeitig bekannt gegeben. Des Weiteren wird es in der Galerie studio im Hochhaus, in der Galerie 100 und in der rk-Galerie Ausstellungen und Veranstaltungen geben, die sich thematisch mit „Stadt(t)raum Fennpfuhl 50“ befassen. Am 16. September wird nach bisherigem Stand der Planung das Fennpfuhlfest gefeiert. Für September Oktober plant das Museum Lichtenberg ein Projekt „Wie wollen wir leben? Wohnen gestern – heute – morgen“. Und für den 1. Dezember ist eine „Fachkonferenz zur städtebaulichen und sozialen Entwicklung von Großsiedlungen“ vorgesehen.

Der Bürgerverein möchte nach 1999 sowie 2011 erneut eine Bürgerbefragung durchführen, um zu erfahren, wie die Bewohner Fennpfuhls heute das Leben in ihrem Ortsteil bewerten. Des Weiteren wird am 25. Juni in Zusammenarbeit mit dem Verein Junge Tauchpioniere eine Reinigungsaktion stattfinden, und es wird auch Führungen durch den Ortsteil geben, die von Mitgliedern des Bürgervereins organisiert werden.

Alle Informationen zum Jubiläum sowie zu den Veranstaltungen sollen schon bald auf einer Website veröffentlich werden, die sich noch in Vorbereitung befindet. Näheres ist bis dahin bei Stadtteilkoordinatorin Tina Messerschmidt unter Telefon 98 60 19 99 13 sowie über messerschmidt@rbo-inmitten.berlin zu erfahren.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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