Pflaster muss endlich repariert werden: Fachmann analysiert Straßenzustand

Die historische Straßenpflasterung vor der Gaststätte Zum eisernen Gustav. Sie sollte möglichst rasch repariert werden, meint Hermann Pennecke. | Foto: Bernd Wähner
3Bilder
  • Die historische Straßenpflasterung vor der Gaststätte Zum eisernen Gustav. Sie sollte möglichst rasch repariert werden, meint Hermann Pennecke.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Französisch Buchholz. Autofahrer aus dem Ortsteil ärgern sich seit Monaten über den Zustand des Kopfsteinpflasters auf der Gravensteinstraße an der Feuerwache sowie auf der B109-Zufahrt an der Hauptstraße an der Kirche.

Der Zustand der Pflasterung verschlechterte sich nach Beobachtung der Anwohner rapide, seitdem auf dem Gelände der früheren Kleingartenanlage „Sonnental“ Wohnungen gebaut werden. Denn schwere Lkw mit Bauschutt fahren über das historische Straßenpflaster. Wenn dort erst einmal die eigentlichen Bauarbeiten beginnen, werde sich der Zustand wohl noch weiter verschlechtern, so die Befürchtung der Anwohner.

Auf Anfrage teilte Stadtentwicklungsstadtrat Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) mit, dass man keinen Handlungsbedarf sehe. Es sei weder eine Reparatur des Straßenpflasters notwendig noch gerechtfertigt. Die Anlieger aus dem umliegenden Gebiet sind weiterhin anderer Auffassung.

Nach dem Bericht in der Ausgabe 20 der Berliner Woche und nachdem er sich selbst vom aktuellen Zustand der Straße überzeugt hatte, unterstützt auch Hermann Pennecke die Forderung seiner Buchholzer. Er ist als Fachmann für Straßenpflasterung eine Institution in Pankow. Die Firma Pennecke hatte eine Tradition, die bis ins Jahr 1853 zurückreicht. Hermann Pennecke selbst lernte das Straßenbauhandwerk von seinem Vater. Er machte dann seinen Meister und gründete seinen Betrieb.

Danach arbeitete er im Auftrage des Bezirks Pankow. Fast 40 Jahre war er auf Straßen unterwegs, um Pflaster zu erneuern. „Es gibt eigentlich keine Straße mit Pflasterung in den Grenzen des alten Bezirks Pankow, auf der ich nicht gearbeitet habe“, sagt der 68-Jährige. Allerdings musste er vor einigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf an den Nagel hängen. Als Fachmann ist er allerdings weiterhin anerkannt.

Sein Urteil zum Zustand der beiden Straßenabschnitte in Buchholz: „Vor der Feuerwache ist das Gefälle des Pflasters der Gravensteinstraße inzwischen so stark, dass Autos bei Nässe und Glätte von der Straßenmitte ungewollt zum Bordstein rutschen. Deshalb nutzen die meisten Autofahrer die mit Schwarzdecke überzogene Gegenfahrbahn.“ Diese ist eigentlich den entgegenkommenden Autos vorbehalten.

An der B109-Zufahrt bestehe für Fußgänger eine Unfallgefahr, so Pennecke. „Der Übergang von der Gaststätte ‚Zum eiserenen Gustav‘ zur Straßenbahnhaltestelle ist vollkommen zerstört. Die Fugenbreite zwischen Pflastersteinen beträgt hier bis zu sechs Zentimeter. Erlaubt sind 1,5 Zentimeter. Und die Fugentiefe beträgt bis zu vier Zentimeter. Auch das ist zu viel. Von einer glatten Fahrbahn kann keine Rede sein.“

Außerdem stellte der Straßenbauhandwerksmeister fest, dass Steine durch die breiten Fugen bereits verkippt sind. Dadurch sind sie für Autofahrer und Fußgänger eine Gefahr. „Gehbehinderte bleiben mit ihren Gehhilfen und Frauen mit ihren Absätzen in den Fugen stecken“, so Pennecke. „Man muss bedenken, dass die gepflasterten Straßen ursprünglich für Pferdefuhrwerke gebaut wurden und nicht für 30- oder 40-Tonner, die jetzt hier fahren. Vielleicht sollte man mal über eine 7,5-Tonnen-Lastenbegrenzung nachdenken, um die alten Straßen im Buchholzer Ortskern zu erhalten.“

Allerdings empfiehlt der pensionierte Fachmann dem Bezirksamt, zunächst die entstandenen Schäden zu reparieren. Entsprechendes teilte er inzwischen auch in einem Telefonat dem Bezirksamt mit. Im Interesse der Verkehrssicherheit hofft Hermann Pennecke, dass sich die Fachleute aus dem Bezirksamt den Zustand des Pflasters mal vor Ort genau anschauen – und entsprechende Maßnahmen einleiten. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 734× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 767× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 454× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 906× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.835× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.