Nachwuchs für Tonja? Eisbärin zieht sich in neu gestaltete Wurf-Box zurück
Friedrichsfelde. Noch weiß niemand, ob die Eisbärin tatsächlich Nachwuchs erwartet. Vorsorglich hat die siebenjährige Tonja im Tierpark Friedrichsfelde aber schon mal eine gemütliche Wurfbox bekommen. Sie scheint ihr zu gefallen.
Die Wurfbox der Eisbären-Dame im Tierpark wurde in den vergangenen Wochen aufwendig renoviert. Neue Wandfarbe und ein neuer Boden verleihen ihr nun den Charakter einer Schneehöhle, die trächtige Tiere auch in ihrem natürlichen Lebensraum aufsuchen.
Dank moderner Technik in Form von neu installierten Kameras haben die Tierpfleger zudem einen besseren Blick auf die Geschehnisse in der Wurfbox - ohne Tonja zu stören. Nach einer längeren Eingewöhnungszeit hat sich die Bärin inzwischen in die Höhle zurückgezogen.
„Tonja fühlt sich sichtlich wohl in ihrem neu gestalteten Winterdomizil“, sagt Eisbären-Kurator Florian Sicks. „Seit ein paar Tagen ist sie deutlich gemütlicher und möchte ihre Box kaum noch verlassen.“ Der Wermutstropfen für die Tierpark-Besucher: Für sie ist die rund 200 Kilo schwere Eisbärin nun nicht mehr zu sehen. „Ob sie tatsächlich trächtig ist, wissen wir jedoch nicht“, räumt Sicks ein. „Da Eisbären-Jungtiere bei der Geburt kaum größer sind als ein Meerschweinchen, kann man eine Trächtigkeit äußerlich nicht feststellen.“
Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem ist äußerst gespannt, ob Tonja wirklich eines oder gar mehrere Babys erwartet: „Natürlich hoffen wir alle, dass es bald wieder Nachwuchs bei unseren Eisbären im Tierpark gibt. Die Art ist vom Aussterben bedroht und jeder Nachwuchs ein Geschenk.“
Der fünfjährige Eisbären-Mann Wolodja spaziert indessen weiterhin über die Außenanlage des Bärengeheges und bleibt für die Besucher zu sehen. Auch in der Arktis streifen männliche Eisbären im Herbst und Winter als Einzelgänger umher. Dort wird die kommende Jahreszeit sehnsüchtig erwartet, denn der Klimawandel macht es für die Tiere im Sommer zunehmend schwieriger, ausreichend Nahrung zu finden. Aufgrund der besseren Jagdbedingungen im Winter halten die Polarbären – im Gegensatz zu ihren braunen Verwandten – keine Winterruhe. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.