Team Tiger Berlin am Start
Tierpark und WWF kooperieren beim Artenschutz

Weniger als 400 Sumatra-Tiger leben noch in ihrer Heimat, in den 1970er-Jahren waren es noch über 1000. Der World Wide Fund (WWF) hat jetzt mit dem Tierpark Berlin eine Kooperation zum Schutz der Raubkatzen gestartet.

Ihr Lebensraum in den Regenwäldern der indonesischen Insel großflächig gerodet, die Großkatzen selbst ebenso gnadenlos wie illegal gejagt: Der Sumatra-Tiger ist auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gelandet, die von der Weltnaturschutzunion IUCN veröffentlicht wird. Biologen bezeichnen den Tiger als endemisch, was bedeutet, dass er ausschließlich dort, auf der sechstgrößten Insel der Welt, und nirgendwo anders vorkommt. Einst waren die Tiere auf dem gesamten Eiland verbreitet. Heute finden sie Zuflucht im Nationalpark Barisan Selatan, einer Welterbestätte an der Südspitze.

Seit vielen Jahren kämpft der WWF für das Überleben dieser kleinsten Unterart des Tigers. Ab sofort arbeitet die deutsche Abteilung der Naturschutzorganisation in dieser Mission eng mit dem Tierpark Friedrichsfelde zusammen. Dazu haben die Partner das „Team Tiger Berlin“ ins Leben gerufen.

Einen Teil der Einnahmen, die im Rahmen des Projekts zusammenkommen, steckt der Tierpark in die Modernisierung der Außenanlagen der Tiger, um weiterhin seine Rolle als „Arche der Gene“ zu erfüllen. Der WWF will sich mit der Bevölkerung Sumatras und Partnern vor Ort noch stärker für regionale Schutzmaßnahmen einsetzen. So unterstützt er neben Anti-Wilderei-Maßnahmen auch Projekte zur nachhaltigen Waldwirtschaft und solche, die alternative Einkommensquellen für die Menschen vor Ort schaffen.

„Das Team Tiger Berlin wird Teil einer der größten Rettungsaktionen von Staaten und Organisationen, die jemals für eine Tierart gestartet wurde“, so Tania Roach von der Geschäftsleitung beim WWF Deutschland. Schon 2010 habe sich die internationale Staatengemeinschaft gemeinsam mit der Naturschutzorganisation zum Ziel bekannt, die letzten wildlebenden Tiger zu retten und den Bestand bis 2022 zu verdoppeln. Der Einsatz würde nun intensiviert.

Der Tierpark engagiert sich in der Nachzucht bedrohter Arten. Im Bund mit zoologischen Einrichtungen weltweit baut er sogenannte Reservepopulationen auf. Hin und wieder gelingt es auch, in menschlicher Obhut geborene Tiere auszuwildern. Seit den 1960er-Jahren wurden in Friedrichsfelde 119 Sumatra-Tiger geboren, von denen die meisten in andere Zoos zogen und dort für Nachwuchs sorgten.

„Mit einer modernen Anlage für die Sumatra-Tiger können wir künftigem Nachwuchs deutlich mehr Platz bieten“, sagt Tierpark-Direktor Andreas Knieriem. Mit zwölf Euro im Monat können Tierfreunde das Team Tiger Berlin unterstützten.

Infos unter www.tierpark-berlin.de

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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