Matthias Stütz zeigt seine Reiseerinnerungen
Mit Ehefrau Suzana, den Kindern Hannah und Vincent und dem historischen Deutz-Expeditionsmobil "Merkur" war er 19 Monate in Südamerika unterwegs."Nach acht Jahren als Kinobetreiber und noch vor den geplanten Umbauarbeiten wollte ich mal von meinen typischen 80-Stunden-Wochen ausspannen. Das war jetzt, bevor unsere Kinder eingeschult werden, genau der richtige Zeitpunkt", erzählt Matthias Stütz.
Bereits während des Studiums war der ausgebildete Architekt einige Zeit in Südamerika, er spricht seit dieser Zeit auch Spanisch. Während Frau und Kinder ins Flugzeug stiegen, setzte er im September 2011 gemeinsam mit seinem Fahrzeug von Le Havre per Schiff nach Buenos Aires über. Auf dem Plan, der aber nicht so genau eingehalten wurde, standen sieben Länder - Argentinien, Brasilien, Bolivien, Chile, Peru, Uruguay und Ecuador.
Das Expeditionsmobil fuhr über leere, gut ausgebaute Straßen, über Schotterpisten, nicht gerade Vertrauen weckende Dschungelbrücken und Strände an Atlantik und Pazifik. Indios, Bettler, Lebenskünstler und ganz normale Bürger trafen Matthias Stütz und seine Familie auf ihrer Tour. Gewohnt wurde in kleinen Hotels, in Pensionen und meist natürlich im Expeditionsauto. "Wir waren ohne Handy und ohne Computer unterwegs. Gelegentlich bin ich in Internetcafés gegangen, um kurz Kontakt in die Heimat zu bekommen", sagt Stütz. Die Visa hat sich der Weltenbummler immer erst an der Grenze besorgt. Mit kleinen Problemen. Für Brasilien waren nur drei Monate genehmigt worden, Familie Stütz kam aber erst nach sieben Monaten zum Grenzübergang. "Dort teilte man uns mit, dass nach dem Auto schon gefahndet wird. Die Grenzer haben uns dann aber unbehelligt ziehen lassen. Auf der Rückfahrt haben wir Brasilien ausgespart, unser Auto wird da vermutlich immer noch gesucht", so Stütz.
Während der Reise haben die Stütz rund 30 000 Fotos und eine Reihe Videosequenzen aufgenommen. Die kommen jetzt auf die Leinwand. "Für eine Diashow mit Liveerklärungen habe ich rund 400 Fotos ausgesucht", erzählt Matthias Stütz.
Auf Weltreise geht der rührige Kinobetreiber vorerst nicht mehr - erst müssen die Kinder groß werden und außerdem steht der Kinoumbau an. In den nächsten Wochen wird das Foyer entkernt, um Platz für eine Kaffeehausbar zu schaffen. Und im kommenden Jahr beginnt der Neubau von zwei kleinen Kinosälen auf dem Hof, in denen 80 und 90 Plätze für weitere Vorstellungen zur Verfügung stehen.
Um das Kino haben sich während der langen Abwesenheit des Chefs übrigens mehrere Mitarbeiter gekümmert. "Und zwar so gut, als wenn ich dabei gewesen wäre", versichert er.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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